
Der Bräutigam mit kessem Schnauzbärtchen und bordeauxrotem Barett der Spezialkräfte trug seine Uniform mit den goldenen Schulterstücken und an der Brust zahlreiche Orden und Ehrenzeichen.
Der Brauertradition entsprechend, begrüßte ein Mitarbeiter der Bender-Bräu die Brautleute mit einem Glas Bier statt mit Sekt. Beide leerten die Gläser zum Wohl ihrer Gäste und warfen sie anschließend in hohem Bogen auf die Straße.
Der Reit- und Fahrverein Babenhausen war extra mit einer Reiterabteilung von acht Pferden über 100 Kilometer weit zur Gratulation angereist und bot zusammen mit den beiden Hochzeitskutschen und dem Brauereiwagen im Tross einen prächtigen Anblick. In Erinnerung an den Tag pflanzten die Frischvermählten mit Bürgermeisterin Linda Plappert-Metz in der Nähe des Rathauses eine Linde.
Hoch her ging es dann bis in die Abendstunden beim Empfang und dem Festschmaus im Zelt auf den Bender-Wiesen. In einer geglückten Mischung aus ländlich-rustikalen und stilvollen Elementen gingen Soldaten und Brauer - die beiden Hauptgruppen der Gäste eine gute Symbiose ein. Um den festlich mit Blumen und Kerzenleuchtern geschmückten Tisch mit den Brautleuten und der Familie in der Zeltmitte waren die über 500 Gäste untergebracht. Neben den Belegschaften aus den beiden Brauerei-Standorten Arnstein und Babenhausen sowie der Mälzerei waren auch viele Offizierskollegen des Bräutigams und Personen des öffentlichen Lebens geladen.
Traditionell war auch das "Fränkische Hochzeitsessen": Tafelspitz mit hausgemachten Nudeln, Meerrettichsauce und Preiselbeeren. Dazu gab es die Erzeugnisse des Hauses wie den "Herzog von Franken" oder "Herzog Der Schwarze", aber auch Wein vom Stettener Stein. Zur besondere Freude der Bierliebhaber durften sie die Gläser aus einer Sonderserie mit schönem Aufdruck als Andenken mit nach Hause nehmen.
Nach dem Abendessen zeigte sich der Bräutigam von seiner charmanten Seite. Neben den Dankesworten an die Belegschaft für den gelungenen Zeltschmuck betonte er in witzigen Vergleichen die enge Verbundenheit der Bierbrauer mit den Soldaten. Dann aber übergab der befehlsgewohnte Brigadegeneral "das Kommando für den Rest des Lebens" an seine Frau Susan und führte sie auf der kleinen Tanzfläche vor der Bühne zum Brauttanz.
Geschenke gab es natürlich zuhauf für das Paar. Im Namen der Stadt Arnstein übergaben Bürgermeisterin Linda Plappert-Metz und ihr Stellvertreter Wolfgang Fischer drei Sitzbänke am nahen, neu angelegten See und zusätzlich zwei große "Rosenkissen", damit sich die beiden in der Stadt auf Rosen gebettet fühlen.
Für die Feuerwehrkommandanten der Region schenkte Franz-Josef Sauer aus Binsfeld einen hohen Obelisken aus dem Gänheimer Steinbruch, in dem der Bildhauer Martin Rudloff die Höhen und Tiefen sowie die Ecken und Kanten einer Ehre ausdrücken wollte.
Die vielen Gäste bewirteten Helfer des Arnsteiner Karnevalvereins und der Rotkreuzgruppe der Stadt. Für die musikalische Unterhaltung sorgten die Werntalmusikanten Arnstein und die Musikkapelle Steinfeld zuständig.
Arnsteins Bürgermeisterin Linda Plappert-Metz hofft, dass das Brautpaar Schubert/Glawatz, nach dem es ihr Herz an Arnstein verloren hat, auch hier seine Bleibe finden möge. Doch vorläufig werden sich wohl die Eheleute auf eine Zweisamkeit in Distanz einstellen müssen.
Während Dr. Susan Schubert durch die Leitung ihrer Betriebe in fränkischen Region gebunden ist, hat ihr Ehemann Hennig Glawatz sein berufliches Engagement als stellvertretender Divisionskommandeur der "Division für spezielle Operationen" in Regensburg. Auch eine Hochzeitsreise muss aus beruflichen Gründen verschoben werden.
Der Wunsch der Bürgermeisterin könnte in Erfüllung gehen, denn Dr. Susan Schubert sucht nach eigenem Bekunden ein Domizil in Arnstein für sich, ihren Ehemann und für ihre Pferde und Hunde.