Eine große Trauergemeinde gab dem beliebten und geschätzten Bürgermeister Gundram Gehrsitz das letzte Geleit. Der Trauergottesdienst, den der Chor mitgestaltete, wurde in den vollen Pfarrsaal übertragen.
Pfarrer Albin Krämer erinnerte daran, dass sich die traurige Nachricht vom Tod des Bürgermeisters wie ein Lauffeuer in Himmelstadt verbreitet habe. Er habe mit Gehrsitz alle Dinge besprechen und klären können, die politische und kirchliche Gemeinde betroffen hätten. Gehrsitz habe manchen Stein ins Rollen gebracht.
Zweiter Bürgermeister Uwe Menth sagte, Gehrsitz hinterlasse eine große Lücke und ging auf dessen Lebenslauf ein. Gehrsitz wurde am 20. Februar 1952 geboren und starb am 12. Juli. 2002 wurde er in den Gemeinderat gewählt und zum Zweiten Bürgermeister ernannt. 2012 ging er als Polizeihauptkommissar in den Ruhestand und übernahm die Geschäfte im Rathaus. 2013 wurde er zum Ersten Bürgermeister gewählt, seine Amtszeit hätte bis März 2020 gedauert. Viele Maßnahmen habe er in Angriff genommen und die Weichen gestellt.
Gehrsitz war im Schulverband und Zweckverband Abwasserbeseitigung und als Mitglied der VG Zellingen war er Stellvertreter des Gemeinschaftsvorsitzenden, erklärte Bürgermeister Wieland Gsell für die VG Zellingen. Er war an der Gründung der kommunalen Allianz Main-Wein-Garten mit acht Gemeinden aktiv beteiligt.
Der Vorstand des Männergesangvereins, Günter Hemmelmann, der für alle Vereine sprach, sagte, dass Gundram schon mit 16 Jahren dem Gesangverein beigetreten ist und ihm 50 Jahre treu blieb. 2015 trat er auch dem Musikverein bei. Gehrsitz war Mitglied beim Radfahrverein Edelweiß, im Vergnügungsverein, im Johannes-Zweigverein, im Karnevals-, Winzer-, Obst- und Gartenbauverein. Seit 2013 war er Mitglied der Feuerwehr und deren Dienstvorgesetzter. Vertreter der Vereine wie auch die Klassenkameraden legten Kränze nieder.
Von der Polizeiinspektion Würzburg würdigte Klaus Böhm den ehemaligen Kollegen und erinnerte an seine berufliche Laufbahn. Nach der Mittleren Reife an der Realschule Karlstadt wurde Gehrsitz im Oktober 1969 in den Polizeidienst eingestellt und begann die Ausbildung bei der Bereitschaftspolizei in Würzburg. Danach schloss er sie mit dem zehnmonatigen Anstellungslehrgang 1972 in München ab. Er begann den Polizeieinzeldienst bei der Landespolizei in Alzenau, weitere Stationen waren die Polizei Würzburg-Land und Würzburg-Ost. Ende 1987 wechselte in die Ermittlungsgruppe und übernahm 1992 die Vertretung des Einstellungsberaters. Diesen Posten übernahm er zwei Jahre später hauptamtlich. Dabei war er so erfolgreich, dass er zweimal ausgezeichnet wurde. 2003 wurde er zum Polizeihauptkommissar befördert und 2012 trat er in den Ruhestand.
Zu den Trauergästen gehörten unter anderem Landrat Thomas Schiebel, Alexander Hofmann (MdB), die Bürgermeister der VG Zellingen und weitere Bürgermeisterkollegen. Aus Ungarn reiste der befreundete Bürgermeister Lajos Maronka von Gadoros an. Den Sarg trugen Mitglieder der Feuerwehr, begleitet von Trommelschlägen des Musikvereins.
