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Erlenbach
Trauer um Erlenbacher "Museumsdirektor" Josef Roßmann
Vor über 20 Jahren hat der Erlenbacher das Dorfmuseum aufgebaut und bis vor wenigen Monaten geleitet.
Wenn er seinen Zylinder auf hatte war klar: Josef Roßmann (hier ein Archivbild) ist wieder in seine Rolle als Museumsdirektor geschlüpft.
Foto: Lena Müller | Wenn er seinen Zylinder auf hatte war klar: Josef Roßmann (hier ein Archivbild) ist wieder in seine Rolle als Museumsdirektor geschlüpft.
Joachim Spies
Joachim Spies
 |  aktualisiert: 05.06.2021 02:16 Uhr

Wenn er seinen Zylinder aufsetzte, dann war klar: Josef Roßmann war jetzt wieder in seine Rolle als Direktor des Erlenbacher Dorfmuseums geschlüpft. Und als solcher wusste er die unzähligen Besuchergruppen, Schulklassen und Kindergartengruppen bei seinen Führungen mit seinen Erläuterungen, Vorführungen und Geschichten aus der alten Zeit zu begeistern. Erst vor wenigen Monaten hat Roßmann den Zylinder zur Seite gelegt und sein Ehrenamt aufgegeben. Nun ist er im Alter von 85 Jahren gestorben.

Dass Roßmann einmal Museumsdirektor und Heimatforscher würde, das war zunächst nicht abzusehen, auch wenn er von klein auf ein leidenschaftlicher Sammler war. Aber dafür blieb anfangs nicht viel Zeit. In Marktheidenfeld mit elf Geschwistern aufgewachsen, lernte er Metzger und arbeitete in vielen Betrieben, sogar in Hamburg. 1962 kam er in die Heimat zurück und begann im Hafenlohrer Paidi-Werk, wo er 33 Jahre arbeitete und seine Ehefrau Lore Krumrein fand, die dort als Hauswirtschafterin tätig war. 1972 zog die Familie mit inzwischen zwei Kindern ins Ketteltor nach Erlenbach, von wo Roßmanns Vater stammte.

Im Ruhestand ab 1995 konnte Josef Roßmann endlich seine Leidenschaft für Heimatgeschichte und das Sammeln voll ausleben. In den folgenden Jahren trug er unzählige Exponate zusammen und fand dafür 2001 in Räumen der Gemeinde direkt hinter dem Rathaus einen Platz. Dort, im einstigen Bullenstall und Bauhof, wuchs aus der Sammlung das Dorfmuseum heran. Was zu renovieren oder reparieren war, das übernahm der handwerklich begabte Museumsleiter in seiner gut ausgestatteten Werkstatt oft selbst. Mehrere Museumsfeste wurden veranstaltet.       

Ein engagiertes Mitglied war der Verstorbene in den Erlenbacher Ortsvereinen, wobei er sich beim Heimat- und Verschönerungsverein besondere Verdienste erwarb. Unzählige Stunden widmete er sich einem schönen Ortsbild, vor allem die Brunnen lagen ihm am Herzen. Der Verein wird sich in Zukunft auch um sein Dorfmuseum kümmern. Für seine Verdienste hat Roßmann manche Ehrung erfahren, darunter 2012 den Anton-Jeßberger-Bürgerpreis der SPD. 

 
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