Einen Grund zum Feiern gab es in Himmelstadt: Der Arbeitskreis Tourismus ist seit zehn Jahren aktiv. Arbeitskreissprecher Erich Hilpert erinnerte daran, wie es am 28. Juli 2009 begann. Der damalige Bürgermeister Harald Führer, der dritte Bürgermeister Uwe Menth, der Gemeinderat Rainer Paulus, Anni Büttner, Edgar Hemmelmann und Werner Müller, der als Sprecher bestimmt wurde, formierten sich zu dem Arbeitskreis. Anni Büttner ist als einzige noch aktiv dabei. Doch schon im nächsten Protokoll tauchte Helmut Gehrig auf, der bis heute der Motor ist.
Erste Projekte waren unter anderem das Freischneiden des Treidelpfades, die Ausschilderung von drei rechtsmainischen Wanderwegen, die Verlegung des Marienweges an der Weinbergskapelle vorbei und die gefahrfreie Überquerung der B 27, ein Langzeitprojekt, wie sich herausstellte.
Fürs Ansehen von Himmelstadt
Bürgermeister Harald Führer wollte Himmelstadt fit für die Zukunft machen und hat dazu fünf Arbeitskreise ins Leben gerufen, in denen die Bürger eine aktive Rolle spielen sollten. Von diesen Kreisen ist der Arbeitskreis Tourismus übrig geblieben. Bei den Projekten wurde stets darauf geachtet, dass sie der gesamten Gemeinde nutzen.
Es wurden auch Ideen anderer aufgegriffen und umgesetzt. Dies gilt unter anderem für die Gästeführer, die unter der Dachmarke "Himmelstadt lädt ein" viel für das Ansehen des Ortes getan haben. Seit 2013 werden acht bis zehn Führungen jährlich durchgeführt. Pro Veranstaltung nehmen 15 bis 60 Gäste teil. Der Bogen der Themen spannt sich von Wein, Fischerei, Wald, Ortsgeschichte, Natur und Weihnachtspostamt bis Märchen aus aller Welt.
Ohne Helmut Gehrig wäre der Arbeitskreis Tourismus nicht das, was er heute darstellt. Die gute Zusammenarbeit mit Bürgermeister, Gemeinderat und dem verstorbenen Bürgermeister Gundram Gehrsitz war ein wesentlicher Faktor für das Gelingen der Projekte. Beim Aufbau des Kalkofens half die Neue Liste mit Personaleinsatz und Finanzen. Der Bauhof Himmelstadt und die Bauhof AG sind weitere Stützen. Fachliche Kompetenz und künstlerische Kreativität setzte Melanie Herbst bei den Publikationen ein.
Kalkofen als größtes Projekt
Als größtes Projekt ist der Kalkofen zu nennen. Das Bedeutendste ist die Ausstellung im Weihnachtspostamt. Dazu kamen der Tiefe Brunnen und der Weinbergspavillon. Wichtig war die Ausschilderung von sechs Rundwanderwegen, davon drei zertifizierte "Wege zum Wein", und der Treidelpfad von Retzbach bis Karlstadt. Insgesamt 50 Kilometer Wegstrecke wurden so ausgestattet. Sie sind mit diversen Sitzgelegenheiten versehen und werden regelmäßig betreut.
Im Bereich Tourismus wird eine Kooperation mit der Stadt Karlstadt vorangetrieben. Bei den Weinlagenwanderungen, dem Naturschaugarten, dem Gäste-WC, dem Naturschutzgebiet Sternberg und der Gründung des Arbeitskreises Weihnachtsmarkt hat der Arbeitskreis Tourismus mitgeholfen. Die Optimierung der Mainlände, die in den nächsten Jahren umgesetzt wird, ist auch für Erich Hilpert ein Anliegen.
Werbung fürs Dorf
Alle aktiven Mitglieder waren mit ihren Partnern und Partnerinnen zu einem geselligen Abend in die Weinscheune zur Zehn-Jahr-Feier des Arbeitskreises eingeladen. 35 Beteiligte kamen. Harald Führer dankte Erich Hilpert und betonte, dass keiner aufwiegen kann, was durch den Arbeitskreis Tourismus in der Gemeinde entstanden ist. Der öffentliche Nahverkehr habe sich verbessert, der DSL-Ausbau kam voran, das ehemalige Kloster wurde gekauft, damit wenigstens der historische Backofen erhalten wird, das Dorf wird zur 1200-Jahr-Feier herausgeputzt. "Alles haben wir der Entwicklung des Weihnachtsbocksbeutels zu verdanken, die viel nach sich gezogen hat", meinte Führer.
Bürgermeister Herbert Hemmelmann sieht ebenso die positive Wirkung der Zusammenarbeit beim Tourismus. Die historische Poststelle mit den Werbebroschüren, die täglich geöffnet hat, bekommt Besuch von Rad- und Autofahrern. Der Weihnachtsmarkt und das Weihnachtspostamt mit den Briefen ans Christkind, deren Beantwortung Rosemarie Schotte organisiert, sind ein besonderes Aushängeschild für Himmelstadt.
Gemeinderat Harald Gangl hat alle bedruckten Schilder und Urkunden für die Ausstellung zur 1200 Jahrfeier gesponsert. Ohne Sponsoren wäre vieles nicht möglich. Die Zeitschrift "Lohnenswert" des Landkreises Würzburg hat Himmelstadt vier Seiten Werbung gewidmet. Zudem war schon mehrmals der Blick vom Terroir f auf das Maintal mit Himmelstadt im Bayerischen Fernsehen zu sehen.