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"Tolle Sache für Gemündener Verhältnisse"
Gemünden Drei Jahre war sie geschlossen, die Diskothek Nonstop. Unter der Regie von Claudia Dutcher und Manuel Amend (wir berichteten) stand am Wochenende die vorläufige Wiedereröffnung des Tanzlokales an: Beim "Gemündener Party-Weekend" wurde gefeiert, was das Zeug hält.
Von unserem Mitarbeiter Johannes Hünig
 |  aktualisiert: 03.12.2006 22:29 Uhr
Die Wiedereröffnung der Diskothek ist jedoch von einer gewissen Brisanz: In den Jahren 1998 und 1999 kam es dort immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen - die Disco war zum Treffpunkt prügelnder Jugendlicher geworden.

Und prompt kam es am Freitag Abend zu einer Auseinandersetzung zwischen Türstehern und einigen Gästen. Einer seiner Kollegen liege jetzt im Krankenhaus, berichtete ein Mitglied des Security-Teams; bei den Schlägern habe es sich um Russlanddeutsche aus dem Umkreis von Gemünden gehandelt. Mehr wollte er nicht zu dem Vorfall sagen.

War das eine bedauerliche Ausnahme, oder ist das "Nonstop" immer noch die Schläger-Disco, die es wohl einmal gewesen ist?

Samstagabend, kurz nach halb zwölf: Der Parkplatz vor der Disco ist so gut wie voll, man sieht vorwiegend tiefergelegte Fahrzeuge. "Jägermeister" oder "Golf-Freunde Main-Spessart" steht auf den Heckscheiben.

"Natürlich haben wir Sorgen, dass es jetzt so weitergeht wie vor ein paar Jahren", meint ein Türsteher. Acht von ihnen passen heute auf, dass es zu keinen gewalttätigen Auseinandersetzungen kommt, am Freitag waren es zehn Security-Leute.

Im Innern der "Location" geht es recht friedlich zu. Man amüsiert sich, tanzt, trinkt oder spielt Billard - von Gewalt keine Spur. Die meisten Gäste sind zwischen 16 und 30 Jahren alt. Die Jungs tragen Baseball-Kappen, weiße Trainingsanzüge oder weit geschnittene Hosen; die jungen Damen setzten auf schwere Ohrringe und bauchfreie Oberteile - wie in jeder Disco eben. Die meisten Gäste kennen sich, Manuel Amend begrüßt viele per Handschlag.

"Für Gemündener Verhältnisse ist das doch eine tolle Sache hier", meinen Martin (23) und Stefan (19). Stefan war schon am Freitag hier und hat die Schlägerei vor dem Eingang miterlebt. "Toll, dass hier mal jemand was auf die Beine stellt", findet er. "Aber es ist schade, dass es Leute gibt, die das Engagement gleich wieder kaputt machen und Schlägereien anfangen."

Anna, Cinzea und Christian wohnen in Lohr, sind 16 Jahre alt und kennen den "Chef" Manuel Amend persönlich. "Es ist mal was anderes", finden sie. Sonst gebe es hier nichts, wo man abends "Party machen" könne - da müsse man schon nach Karlstadt oder Würzburg fahren. "Die Party hier ist geil", rufen sie.

Manuel Amend ist zufrieden: "Es läuft doch echt super", meint der 22-Jährige. "Nach dem Wochenende ziehen wir Bilanz und schauen, ob wir regelmäßig solche Party-Weekends machen." Vielleicht bleibe es auch bei dem einen Wochenende. Das würde aber nicht an den prügelnden Russen liegen, versichert er.

 
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