Unter dem Motto "Unsere Welt ist bunt" kamen ungefähr 70 Besucher mit 30 Tieren, vor allem Hunden und Pferden, am Samstag auf den Reitplatz des Reit- und Fahrvereins zum traditionellen Tiersegnungsgottesdienst. Die hoffnungsvolle Botschaft lautete: "Die Menschen sind unterschiedlich (bunt), Kleider sind bunt, die Pflanzenwelt und die Tierwelt sind bunt: Bunt ist Leben" – und das gelte auch in Zeiten des Corona Virus.
Schon zum elften Mal hatte Pfarrerin Gudrun Mirlein am Vorabend des Franziskustages, des Heiligen, der mit den Tieren sprach, zu dem ökumenischen Schöpfungsgottesdienst eingeladen, um dem ewigen Bund Gottes mit seiner Schöpfung und den Menschen zu gedenken und daran zu erinnern, dass sich "unser Umgang mit der Schöpfung endlich ändert, denn davon hängt unsere Zukunft ab".
Mit den Worten "Gott segne dich und schenke dir Wohlbefinden" segnete Pfarrerin Mirlein im Rahmen des Gottesdienstes jedes Tier, und auch die menschlichen Gottesdienstbesucher erhielten Gottes Segen. Für die Musikalische Begleitung sorgte Sabine Striffler, die Technik hatte Ralf Schreck zur Verfügung gestellt
Warum wird ein Tiergottesdienst veranstaltet? Hierzu erklärte Pfarrerin Mirlein vorab in ihrer Einladung: "Schon 2012 fordert der kanadische Philosoph Will Kymlicka in seinem Buch ,Zoopolis' das Recht auf Leben und Freiheit auch für Tiere. Er meint, der Mensch wie das Tier seien verletzliche, schutzbedürftige Wesen, mit denen wir das Leben auf diesem Planeten teilen. Er erhofft sich eine "Wiederverzauberung" menschlicher Gesellschaften, indem wir die Natur und Menschen wieder zurück in unser Leben lassen. Segen stellt uns mit den Tieren gemeinsam unter den Regenbogen Gottes, der uns verheißt, dass sich der ,lange Bogen des Universums der Gerechtigkeit zuneigt' (Th. Parker, Kämpfer für die Abschaffung der Sklaverei). In dem Gottesdienst wollen wir unter anderem darum bitten."