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Karlstadt/Marktheidenfeld
Tiefer Einblick in Kunst und "Giftküche"
Vor dem Franck-Haus mit seiner reichgeschmückten Fassade begann die Führung mit Dr. Leonhard Scherg (Vierter von links) durch eines der bedeutendsten Gebäude Marktheidenfelds. 
Foto: Martina Amkreutz-Götz | Vor dem Franck-Haus mit seiner reichgeschmückten Fassade begann die Führung mit Dr. Leonhard Scherg (Vierter von links) durch eines der bedeutendsten Gebäude Marktheidenfelds. 
Pressemitteilung
 |  aktualisiert: 03.03.2024 02:35 Uhr

Der erste Ausflug 2024, organisiert von Beatrix van Venrooy und Georg Büttner, führte den Historischen Verein Karlstadt zu zwei historischen Stätten in Marktheidenfeld. Am Franck-Haus startete Dr. Leonhard Scherg, Bürgermeister von 1984 bis 2008, seinen Bericht über das 1745 errichtete Gebäude des reichen Weinhändlers Franz Valentin Franck (1702 bis 1777). Die blaue Fassade wird von roten steinernen Rahmen mit Frauengesichtern umrahmt, die an beiden Seiten des in den Innenhof führenden Rundbogens die vier Jahreszeiten und die vier damals bekannten Erdteile symbolisieren. Über dem großen Eingangsbogen steht die Sandsteinfigur der Maria Immaculata.

Im Haus bewunderten die Gäste aus Karlstadt den Festsaal, der auch Trauzimmer ist. Einen passenden Rahmen an Decke, Wänden und Ecken präsentieren, gemalt, in Stuck und in Figuren, Szenen aus der Bibel, Menschendarstellungen als Symbole der vier Erdteile sowie die vier Elemente Feuer, Wasser, Luft, Erde. Die Wandgemälde, Gobelinmalereien des französischen Künstlers Jean Antoine Watteau, zeigen festliche Gesellschaften in heiterem Ambiente. In einem Raum nebenan zeigte Leonhard Scherg eine Decke mit reicher Stuckatur. Im historischen Weinkeller berichtete er, dass ein Nachfolger im Haus, der Weinhändler Johann Schulz, der Überlieferung nach den Sekt von der Champagne nach Deutschland geholt haben soll. Franz Siligmüller aus Karlstadt war mit daran beteiligt. Restauriert bietet das Haus heute Platz für Ausstellungen.

Nur wenige Schritte entfernt ist das Museum Obertor-Apotheke. Dr. Eric Martin, von 2012 bis zur Schließung 2018 letzter Apotheker, führte die Gäste in eine unbekannte Welt bis ins Gründungsjahr 1734 mit Heilmitteln, Tinkturen und Pasten in Flaschen, Steinzeug, Dosen, Holzkästen und Spritzdüsen. Er zeigte alte Werkzeuge, öffnete den Giftschrank und klärte über die Grundlagen vieler Arzneimittel auf wie Getreide, Quecksilber, Metalle, Stoßzähne, Hirschhorn, Pilze, Drogen aus dem Tierreich, Blutegel, Hirschkäfer, Wildschweinzähne und sogar Hundekot. Die Instrumente und Ausstattungen in mehreren Räumen sammelten die im Hause tätigen Apotheker. Einer von ihnen war ab 1869 Theodor Franz aus Karlstadt.

Von: Martina Amkreutz-Götz für den Historischen Verein Karlstadt

Im Museum Obertor-Apotheke in Marktheidenfeld führte Apotheker Dr. Eric Martin (Mitte) die Gäste aus Karlstadt in die Herstellung von Arzneimitteln in den letzten 290 Jahren ein.
Foto: Martina Amkreutz-Götz | Im Museum Obertor-Apotheke in Marktheidenfeld führte Apotheker Dr. Eric Martin (Mitte) die Gäste aus Karlstadt in die Herstellung von Arzneimitteln in den letzten 290 Jahren ein.
 
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