Bei herrlichem Oktoberwetter strömten zahlreiche Menschen durch das kleine Dorf Tiefenthal. Allerdings merkten viele während ihres Rundgangs, dass das gar nicht so klein ist, denn es war schon ein weitläufiger Weg mit einigen Steigungen zu bewältigen, wenn man alle Stände des Dorfflohmarkts sehen wollte. Diese wurden mit Schildern, Nummern und bunten Luftballons gekennzeichnet. Außerdem lagen Flyer aus, auf dem die Stände eingezeichnet waren. Manche lockten mit Ein-Euro-Kisten an ihren Stand, andere hatten ihre Häuser besonders schön dekoriert.
An einem Stand wurden Geweihe verkauft, und die Besitzerin verriet, dass die Böcke alle um Erlenbach geschossen wurden – über mehrere Generationen hinweg. Es gab Strickwaren und Bücher, die für den guten Zweck verkauft wurden. Ein grün-weißer Bulli zierte den Marktplatz, war aber bis zum Ende des Flohmarktes noch nicht verkauft.
Lena und Jonas hatten ihre Spielsachen aussortiert und verschenkten diese gegen eine Spende für die Flutopfer im Ahrtal. Die fünfjährige Greta verkaufte ihre selbstgebastelten Karten. Sie hat sie mit Motiven aus Bügelperlen und Fingerabdrücken verziert.
Ansonsten gab es sehr viele Spielsachen und Kleidung für klein und groß. Es gab Besucher, die hätten sich mehr alten Trödel gewünscht, andere fanden die Stände zu weit auseinander. Eine junge Mutter suchte verzweifelt nach Toiletten. Ein älterer Mann lobte die Parksituation, die von der Freiwilligen Feuerwehr geregelt wurde. Ein paar Autofahrer, die einfach von Stand zu Stand fuhren, störten manche allerdings beim gemütlichen Dorfbummel.
Man sah zahlreiche Familien, die durch den Ort schlenderten, aber auch viele Paare und Einzelpersonen jeden Alters. Auf dem großen Parkplatz waren Autos mit Nummernschildern aus ganz Unterfranken zu sehen. Ein junger Deftler ärgerte sich nun aufgrund der Fülle der Besucher, nicht doch bei dem Flohmarkt mitgemacht zu haben.
Die Idee, in Tiefenthal einen Dorfflohmarkt zu organisieren gibt es schon länger, wurde aber nie so recht angegangen. "Bei einem Mädelsstammtisch Anfang September wurde es dann aber konkreter", verriet Juliane Wiesmann, eine der vier Frauen aus dem Organisationsteam.
Nachdem die vier Tiefenthalerinnen erst einmal Informationen und Vorschriften gesammelt und mit der Freiwilligen Feuerwehr einen Veranstalter gefunden hatten, der das Vorhaben mit unterstützte, begannen die Planungen. Über die WhatsApp-Gruppe "Dorfplatz-Infos" wurde angefragt, wie groß das Interesse im Dorf ist. Vorgenommen hatten sie sich 15 bis 20 Stände und letztendlich waren es am Sonntag dann 33 Höfe und Garagen mit teilweise mehreren Ständen. Da sich für die Banner und Flyer Sponsoren gefunden hatten, fielen für die Standbetreiber keine Kosten an. Im Nachgang soll es jedoch noch eine Spendenaktion für einen guten Zweck geben.
1000 Bratwürste verkauft
Die Freiwillige Feuerwehr Tiefenthal verkaufte am Sonntag an zwei Standorten 1000 Bratwürste, die um die Mittagszeit weg waren. Am Kindergarten wurden 50 Kuchen angeboten, und auch die waren zur besten Kaffeezeit nahezu ausverkauft. Viele Gäste und Standbesitzer freuen sich schon auf eine Wiederholung im nächsten Jahr.