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Marktheidenfeld
THW-Kräfte aus Marktheidenfeld zurück aus dem Hochwassergebiet
Die THW-Kräfte aus Marktheidenfeld bei der Einsatzbesprechung.
Foto: Sebastian Brendel | Die THW-Kräfte aus Marktheidenfeld bei der Einsatzbesprechung.
Bearbeitet von Jochen Jörg
 |  aktualisiert: 14.08.2021 03:15 Uhr

Die meisten der im Hochwassergebiet in Nordrhein-Westfalen eingesetzten THW-Kräfte aus dem Ortsverband Marktheidenfeld sind am Samstagabend wohlbehalten in der Heimat angekommen, heißt es in einer Pressemitteilung des THW-Ortsverbands. Lediglich vier Helfer verbleiben noch im Einsatzgebiet, um weiter vor Ort zu unterstützen.

Genau vor einer Woche wurde wegen der Hochwasser im Westen Deutschlands der Fachzug Führung/Kommunikation (FZ FK) des THW Marktheidenfeld alarmiert. Mit einem ersten Kontingent von 20 Helferinnen und Helfern ging es nach Stolberg im Großraum Aachen. Obwohl man sich zuvor schon für einen Hochwassereinsatz gewappnet hatte (auf einem Lkw waren bereits über 800 gefüllte Sandsäcke, Hochleistungspumpen und sonstiges Material verladen worden), wurde der Ortsverband mit einem anderen Auftrag in die Krisenregion entsandt: Eine Führungsstelle sollte errichtet werden, um den sogenannten Leitungs- und Koordinierungsstab (LuK) des örtlichen THW-Verbandes Stolberg zu unterstützen.

Die Zahl der nachrückenden THW-Einsatzkräfte nach Nordrhein-Westfalen wurde immer größer, der FZ FK ist mit besonders ausgebildeten Helferinnen und Helfern für eine strukturierte Koordination der THW-Einheiten vorgesehen.

In der Donnerbergkaserne in Stolberg, die gleichzeitig auch als Bereitstellungsraum für weitere Einsatzkräfte zur Verfügung stand, bauten die Marktheidenfelder THWler ihre mobile Einsatzzentrale auf. Nach einer Einweisung der örtlichen Feuerwehrführung konnte die Arbeit direkt aufgenommen werden.

Die Aufgaben in einer THW-Führungsstelle reichen vom Funksprecher bzw. der Funksprecherin, über Verantwortliche für Logistik, für Lagearbeit bis hin zur Kräftedisposition. Die THW-Einheiten wurden bundesweit zusammengezogen und bildeten hauptsächlich Fachzüge aus den Bereichen Elektroversorgung und Notversorgung, welche natürlich entsprechend koordiniert werden müssen. So waren dem THW Marktheidenfeld jeden Tag rund 200 THW-Einsatzkräfte unterstellt.

Zur Leitung des Einsatzgeschehens kommt noch die Organisation der Logistik hinzu. Denn die Helferinnen und Helfer müssen versorgt werden und eine Unterkunft für die Nacht bekommen, außerdem die Fahrzeuge und Geräte betankt werden. Obwohl kein direkter Kontakt zur Bevölkerung stattfand und die Marktheidenfelder THWler nicht direkt „anpacken“ konnten, so ist diese Arbeit im Hintergrund für den Verlauf des Gesamteinsatzes extrem wichtig.

Da das Mobilfunknetz zusammengebrochen ist, wurde von den ITlern des Fachzuges über LTENetz eine Telefonverbindung hergestellt. Jeweils ein Helfer des THW-Ortsverbandes Stolberg unterstützte als Ortskundiger Tag und Nacht in der Führungsstelle, die rund um die Uhr besetzt war. Neu anrückende THW-Einheiten mussten in die Lage eingewiesen werden.

Ein Einsatz in dieser Größenordnung war für das Team nicht alltäglich und durchaus eine Herausforderung. In der Führungsstelle herrschte viel Betrieb: Funksprüche, das Klingeln der Telefone, Absprachen wurden getroffen. Die Aufgaben waren aber klar verteilt, jeder und jede wusste, was zu tun ist. So konnten die einzelnen Schadenstellen in Stolberg gut koordiniert und abgearbeitet werden.

Im Laufe der Woche fand mehrmals ein Austausch einzelner Helferinnen und Helfer statt. Über den gesamten Einsatzzeitraum bestand das Einsatz-Team des THW Marktheidenfeld aus über 30 Ehrenamtlichen, an der Spitze waren 27 gleichzeitig vor Ort im Einsatz.

Alle Helferinnen und Helfer aus Marktheidenfeld engagieren sich ehrenamtlich beim THW. Sie werden von ihren Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern freigestellt. Ihnen dankt das THW in seiner Pressemitteilung besonders, ebenso wie den Familien zu Hause.

Eine regelmäßige Testung der Helferinnen und Helfer minimierte das Risiko, sich im Einsatz mit dem Corona-Virus zu infizieren. Einsatz-Nachsorge-Teams des THW waren vor Ort, um belastete Helferinnen und Helfer zu unterstützen. Auch im Ortsverband Marktheidenfeld wird es eine entsprechende Einsatznachbereitung geben, um über das Erlebte zu sprechen und dieses aufarbeiten zu können.

Verstärkung aus der Heimat.
Foto: Sebastian Brendel | Verstärkung aus der Heimat.
 
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