
Kürzlich fand an einem Wochenende für viele Jugendgruppen aus den Regionalstellen Karlstadt und Bamberg die 24-Stunden-Übung der Bezirksjugend Unterfranken auf dem Truppenübungsplatz der Bundeswehr in Külsheim statt.
Auf einer Wiese an einem verlassenen Gutshof bauten die Gruppen ihre Zelte und einen Verpflegungsbereich auf.
In kleinen Gruppen durchliefen die Jugendgruppen in den darauffolgenden 24 Stunden insgesamt sechs Einsatzszenarien zum Thema Erdbeben.
Bei einem Lkw-Unfall musste eine verletzte Person möglichst schonend von der Ladeplattform gerettet werden. Hierfür bauten die Junghelfer aus dem Einsatzgerüstsystem (EGS) eine Rettungsplattform auf Höhe der Ladebordwand.
Weiterhin stürzten Teile eines Hauses ein, darunter befand sich eine eingeklemmte Person. Diese war, mithilfe von Hebekissen, möglichst schnell und leicht zu retten.
Außerdem drohte eine Flutwelle, die durch einen Sandsackwall aufgehalten werden sollte. Dafür wurde mit Leitern und einer Plane ein Behelfsbassin gebaut. Dieses wurde mit einem Sandsackwall in zwei Bereiche getrennt. In die eine Hälfte wurde mit einer Pumpe Wasser gefüllt und somit überprüft, ob der Sandsackwall dicht gebaut wurde.
Nach einem Busunglück waren mehrere Schüler vermisst, diese wurden in einem Waldstück gesucht. Da es einen kleinen steilen Hang hinab ging, mussten die vier Verletzten mit einem Schleifkorb hinaufgezogen werden. Zwei der verletzten Schüler stürzten in eine Grube, für deren Rettung verwendeten die Junghelfer einen EGS-Dreibock.
Durch das Erdbeben kam es in einem Haus zu Verschüttungen. Um die zwei Verletzten aus dem Keller zu retten, mussten einige Trümmerteile beseitigt werden. Anschließend wurden die Personen mithilfe einer Krankentrage zum Rettungsdienst gebracht. Der Verletzte aus dem Obergeschoss wurde über eine schiefe Ebene aus Leitern über das Fenster gerettet.
Zum Abschluss war die Teamfähigkeit der Jugendgruppen gefragt. Hierfür war eine sogenannte "Leonardo Brücke" zu bauen. Anschließend wurde mit Leinen und Rundhölzern ein "Laufendes A" gebunden. Mit diesem legten die Junghelfer eine Distanz von circa acht Metern zurück.
Außerdem fanden diese Übungen alle fiktiv bei Dunkelheit statt, weshalb die Einsatzstellen mit Licht ausgeleuchtet wurden.
Nachdem alle Jugendgruppen ihre Szenarien durchlaufen hatten, gab es am Samstag eine große Abschlussbesprechung mit Abendessen. Danach durften die Junghelfer das Wochenende gemeinsam ausklingen lassen. Nach einem abschließenden Frühstück am Sonntag bauten alle ihre Zelte wieder ab. Nun freuen sich alle auf die nächsten gemeinsamen Veranstaltungen der Bezirksjugend Unterfranken.
Von: Paula Labisch (Stv. Ortsjugendleiterin, THW-Ortsverband Karlstadt)


