Einstimmig verabschiedete der Thüngener Marktgemeinderat die Haushaltssatzung für das Jahr 2022 sowie die dazugehörige Finanzplanung bis 2025. Das Haushaltsvolumen liegt bei 5,3 Millionen Euro, die Schuldenlast liegt bei fast drei Millionen Euro, das ist eine Steigerung von 500 auf 2077 Euro pro Einwohner. Grund dafür sind die Generalsanierung der Grundschule und Investitionen, für die noch keine staatliche Förderungen eingegangen sind.
Die diese ungewöhnliche Zunahme ist für die Kämmerin Bernadette Isselhorst kein Grund zur Besorgnis, schließlich würde sich die Pro-Kopf-Verschuldung schon im nächsten Jahr auf 1869 und bis 2025 auf 1400 Euro vermindern. Bürgermeister Lorenz Strifsky wies darauf hin, dass man mit der Generalsanierung der Grundschule und mit der Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Lampen nicht nur sehr viel Geld investiere, sondern auch gezielte Investitionen in die Zukunft tätige.
Auf der Einnahmenseite sind der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer mit fast 800.000 und die Gewerbesteuer mit 400.000 Euro die größten Posten, die Grundsteuern liegen bei rund 120.000 Euro. An Schlüsselzuweisungen vom Land gehen 385.000 Euro ein.
Kindergarten kostet viel Geld
Größter Kostenfaktor der Gemeinde ist der Kindergarten, der beinahe 700.000 Euro an Unkosten verursacht und dem etwas mehr als 400.000 Euro an Einnahmen durch Elternbeiträge und staatliche Zuschüsse gegenüber stehen. Für die Kreisumlage müssen 687.000 und für die Verwaltungsgemeinschaft Zellingen 320.000 Euro bezahlt werden. Die Zuweisung vom Verwaltungs- zum Vermögenshaushalt liegt bei 72.000 Euro.
Grundsätzlich billigte der Marktgemeinderat die Anschaffung eines neuen Mulchers für den Bauhof. Das betagte Gerät müsste noch in diesem Jahr für rund 15.000 Euro generalüberholt werden, während ein neues etwa 40.000 Euro kostet. Laut Information des Bürgermeisters würde sich die Jagdgenossenschaft Thüngen mit der Hälfte an den Anschaffungskosten beteiligen. Der Betrag wurde bereits in den eben verabschiedeten Haushalt mit eingepflegt.
Anzeige gegen Landwirt
Das Staatliche Bauamt stimmt der Anbringung eines Hinweisschildes für das Trachtengeschäft Benkert an einer Straßenlaterne an der Staatsstraße Thüngen-Retzbach zu. Voraussetzung ist, dass es den Verkehr nicht blendet und eine Sondernutzungsgebühr erhoben wird. Mit der Firma hat die Gemeinde eine einmalige Gebühr von 500 Euro vereinbart.
Strifsky informierte den Gemeinderat, dass er Anzeige erstattet hat gegen den Pächter eines landwirtschaftlichen Geländes, der trotz mehrfacher Ermahnung die Lesesteine von einem Acker unerlaubt in angrenzende Hecken wirft, anstatt die vorgesehenen Leseplätze zu nutzen.
Der Bürgermeister verwies außerdem auf die Möglichkeit, die ukrainischen Flüchtlinge, die in Thüngen untergebracht sind, zu unterstützen. Insbesondere bestehe derzeit ein Bedarf an Fahrrädern für die jungen Leute.
Die Gemeinde hat bei der Sparkasse Mainfranken ein Spendenkonto eingerichtet unter dem Stichwort "Ukraine Hilfe", IBAN DE 25 7905 0000 0049 3342 79.