
Männer haben ja keine Ahnung, was Frauen im Alter um die 50 alles mitmachen! Und dann noch den 50. Geburtstag mit Familie und mehr oder weniger lieben Freunden in einem „spießigen Lokal“ feiern müssen: ein Albtraum.
Wie Doris Goldstein-Wagner diesem Getue aus dem Weg gehen will, dabei allerdings den Einfallsreichtum ihres Gatten außer Acht lässt, und wie sie von der aufdringlichen Fürsorge ihrer Mutter schweißtreibend auf die Palme gebracht wird, ist der Inhalt der neuen Produktion in der Spessartgrotte.
Helga Hartmann führt in dem Bestseller „Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt“ von Dora Heldt Regie – eine witzige Art, die gefürchteten Wechseljahre in Frage zu stellen und ihnen dabei ein Schnippchen zu schlagen: „Das Älterwerden mit seinen Höhen und Tiefen hat doch auch etwas ganz Wunderbares!“ Das zahlreich anwesende Premierenpublikum im besten Alter amüsierte sich köstlich über die Wortspiele in der flotten Inszenierung.
Doris (Iris Katzer) hatte es vorgezogen, mit den Schulfreundinnen Anke (Tanja Green) und Katja (Astrid Andresen) in einem Wellnesshotel ein komfortables Wochenende zu verbringen. Bei viel Sekt und Erdbeeren wurden Erinnerungen wach, ein „Nichtangriffspakt“ wurde geschlossen, so dass die Themen nicht verletzend vorgebracht wurden: Wie war das nun tatsächlich mit den beruflichen Träumen, dem wirklichen Liebesleben und dem Zurechtkommen mit dem derzeitigen Dasein? Dabei traten teilweise erschütternde Wahrheiten zu Tage, aber wahre Freundschaften sind einfach gut.
Auch Männer amüsierten sich
Unterbrochen wurde die traute Dreisamkeit durch Doris' Mama (Grazia Dominante), die fünf verschiedene Rollen verkörperte, und den Gatten Torsten (Michel Schäfer), der vier Rollen spielte. Sie alle hatten ihre typischen Rollen bestens im Griff und verspürten mit einem Mal keinerlei „Wallungen“ mehr. Sie sorgten für einen sehr unterhaltsamen Abend, auch für Männer.