
"Gerechtigkeit?“ Unter diesem Motto stand der traditionelle Musik-/Theater-Gottesdienst auf der Scherenburg. Gemeinsam mit dem Sachausschuss-Team „Ehe und Familie“ der katholischen Gemündener Pfarreien (Rosi Kern, Bianka Fink, Lissy Halbritter und Sabine Koblinger) hatte Andrea Geßner, Wortgottesbeauftragte aus Langenprozelten, diesen Gottesdienst vorbereitet, informieren die Veranstaltung in einer Pressemitteilung.
In der Vorbereitung überlegten die fünf Frauen, welcher rote Faden sich durch den Gottesdienst ziehen soll. Welche Stichwörter passen zu dem Stück "Emil und die Detektive"? Miteinander irgendetwas tun, Zusammenhalt, Gemeinschaft, Teilen – und auf einmal war das Thema da: Gerechtigkeit! Dem Emil wurde im Zug das Geld geklaut und als seine neuen Freunde in Berlin ihm sagten, er solle sich doch das Geld einfach zurückholen, da sagte er: Das mache ich nicht, denn ich wäre sonst nicht besser als der Dieb. Genau da taucht die Frage nach der Gerechtigkeit auf.
Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg
Was sagt die Bibel zum Thema Gerechtigkeit? Bei Matthäus 20, 1-16 findet sich das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg, die unterschiedlich lange arbeiten, aber alle einen Denar bekommen. Das Murren Einzelner weist der Herr zurück: "Ich will dem Letzten ebenso viel geben wie dir. Darf ich mit dem, was mir gehört, nicht tun, was ich will? So werden die Letzten Erste sein und die Ersten Letzten." Sieht so Gottes Gerechtigkeit aus? Jeder bekommt das gleiche, obwohl nicht alle gleich viel dafür tun?
Im Internet werden unterschiedliche Meinungen darüber vertreten, was genau Gerechtigkeit ist. Oft stellt sich die Frage nach Gerechtigkeit, wenn etwas verteilt werden soll. Konfuzius war ein bedeutender Philosoph, und er lebte vor mehr als 2500 Jahren in China. Er schlug vor, alle Menschen sollten sich „wie Verwandte behandeln“, damit es auf der Welt gerechter zugeht. Der deutsche Philosoph Immanuel Kant, der vor 300 Jahren lebte, ist berühmt für den Leitsatz: Lebe so, dass dein Handeln auch als Gesetz für alle Menschen taugen könnte.
Was du nicht willst, dass man dir tut...
Vielleicht, so warf das Team die Frage auf, ist es viel einfacher darüber nachzudenken, ob mein Verhalten anderen gegenüber auch gut wäre für mich. In vielen Gegenden der Welt ist die „Goldene Regel“ zur Gerechtigkeit bekannt. Bei uns findet man sie als Sprichwort: "Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu.“
Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von Liedern der Singgruppe "Black & White" aus Langenprozelten unter der Leitung von Andrea Geßner.
Die nachgespielte Szene des diesjährigen Kinderstücks "Emil und die Detektive" wurde von den schauspielbegeisterten jungen Leuten Alisa Schmitt, Nina Roth, Roland Schwab, Johannes Breu und Johannes Kern fabelhaft umgesetzt. Mit dem Schlusslied „Möge die Straße uns zusammenführen" und dem gespendeten Applaus der Besucher endete der stimmungsvolle, kurzweilige Musik-/Theater-Gottesdienst auf der Scherenburg.