Die enge Beziehung zwischen Männern und Pferden zählt im klassischen Western zu den charakteristischen Konstanten. Eine zeitgenössische Version liefert die in Peking geborene und in den USA ausgebildete Regisseurin Chloé Zhao in ihrem Neo-Western-Drama „The Rider“. Der Film ist in den Burg-Lichtspielen Mühlbach am Sonntag , 21. Oktober, 11.15, und Mittwoch, 24. Oktober, 20 Uhr, in der Vhs-Auslese zu sehen. Er ist freigegeben ab 12 Jahre und dauert etwa 103 Minuten.
Bereits beim Dreh zu ihrem Erstlingsfilm „Songs My Brother Tought Me“, der ebenfalls im Indianer-Reservat Pine Ridge in South Dakota angesiedelt war, lernte sie den Lakota-Indianer Brady Jandreau kennen, der sich 2016 bei einem Reitunfall lebensgefährlich verletzte. Sein Schicksal inspirierte die Regisseurin und Drehbuchautorin zu ihrem aktuellen Film „The Rider", in dem Jandreau in der Rolle des angehenden Rodeo-Stars Brady Blackburn zu sehen ist, der sich nach seinem schweren Unfall nicht nur mit einer Metallplatte in seinem Kopf abfinden muss, sondern auch mit der Tatsache, dass er nie wieder reiten können.
In emotionalen Schlüsselszenen, die dank sensibler Inszenierung niemals zu Plattitüden verkommen, erzählt Zhao von zerbrochenen Träumen, aber auch von den Möglichkeiten, den Verlust des Lebenszentrums zu kompensieren, und hält die Balance zwischen Poesie, archaischen Mythen und der rauen Lebenswirklichkeit im amerikanischen Heartland. Die Verschmelzung von Dokumentarischem und Fiktionalem bescheren dem warmherzigen Dokudrama eine authentische Atmosphäre.
Joshua James Richards elegischen Bilder vermitteln ein Gefühl für den Ort, für die Landschaft und die Kultur der sogenannten „Indian Cowboys“. Fast alle Hauptdarsteller sind Lakota Sioux, die sich selbst spielen. Fazit: Auch deshalb wurde „The Rider“ in Cannes mit dem Art Cinema Award und mit dem „Werner Herzog Filmpreis“ ausgezeichnet.