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Karlstadt
Test in Karlstadt: Fußweg statt Parkplatz
Die Initiative „Karscht macht mobil“ und die Grünen wollen mit ihrer Aktion zur Europäischen Mobilitätswoche auf nachhaltige Mobilität und Bürgerbeteiligung aufmerksam machen.
Drei der Initiatorinnen der Mobilitätswoche in Karlstadt. Von links Kerstin Rudolph, Sabine Polack und Kathrin Schönmeier.
Foto: Christian Kitz | Drei der Initiatorinnen der Mobilitätswoche in Karlstadt. Von links Kerstin Rudolph, Sabine Polack und Kathrin Schönmeier.
Helena Diel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:36 Uhr

Als Höhepunkt der Aktionen zur Europäischen Mobilitätswoche in Karlstadt am vergangenen Samstag organisierte die Initiative "Karscht macht mobil" ein großes Aufgebot an Livemusik, Unterhaltung und Informationsständen. Mitveranstalter waren die Grünen, die bereits einige Tage vorher auf dem Main-Parkplatz und darüber hinaus testhalber und vorübergehend einen barrierefreien Uferweg eingerichtet hatten. Die dafür notwendige Sperrung einer Parkplatzreihe sorgte allerdings nicht nur für positive Resonanzen. Vor allem Autofahrer und Geschäftsleute sähen die Angelegenheit etwas zwiegespalten, betont Anja Baier von den Grünen. Am Samstag waren die Reaktionen aber durchweg positiv.

Bereits im Voraus hatten die fünf Initiatorinnen von "Karscht macht mobil" Kerstin Rudolph, Sabine Polack, Verena Frey, Kathrin Schönmeier und Swantje Hopf gemeinsam mit einigen Helferinnen und Helfern einiges zu tun. Viele Stunden hatten sie neben Job und Kindern investiert. Sie sind sehr zufrieden mit dem Verlauf der Veranstaltung. "Es war viel los. Wir waren immerzu im Gespräch", sagt Kerstin Rudolph.

Rundfahrt mit der Rikscha

Das Programm der Veranstaltung bot einiges. Vor einer kleinen Bühne lauschten zahlreiche Besucher der Livemusik, während man am Stand der Initiatorinnen Anregungen, Gedanken und Wünsche auf bunte Zettel schreiben konnte, die anschließend an einer Leine aufgehängt wurden. Außerdem wurden Rundfahrten mit der Elektro-Fahrradrikscha der Heroldstiftung angeboten, die neuerdings normalerweise den Seniorinnen und Senioren der Stiftung zur Verfügung steht. Von Ehrenamtlichen können sie auf der Rikscha zu Rundfahrten in Karlstadt mitgenommen werden. Dafür ist die Stiftung nach wie vor auf der Suche nach freiwilligen Fahrerinnen und Fahrern.

Die Veranstaltung der Initiative 'Karscht macht mobil' am Samstag.
Im Vordergrund: Kerstin Rudolph
Foto: Christian Kitz | Die Veranstaltung der Initiative "Karscht macht mobil" am Samstag. Im Vordergrund: Kerstin Rudolph

Die Ziele, die die Initiatorinnen mit ihrer Aktion erreichen wollen, haben sie klar definiert. Neben Nachhaltigkeit und umweltfreundlichen Verkehrsformen ist ihnen vor allem die Bürgerbeteiligung wichtig. Die "Berücksichtigung unterschiedlicher Interessen und Bedürfnisse", so heißt es im Flyer der Initiative, sei ernst zu nehmen. Sabine Polack hebt vor allem das Hegewald-Gelände in der Altstadt Süd und die Kindertagesstätte Theresienheim hervor, denn genau dort sei Bürgerbeteiligung extrem wichtig.

Die Fördergelder, die die Karlstadter Initiative bereits im Juli von der Bundeszentrale für politische Bildung erhalten hat, soll zu einem Großteil in eine sowohl digitale als auch analoge Dialogplattform fließen. Diese soll dann für eine erleichterte Kommunikation und Bürgermitarbeit sorgen.

Anja Baier: "Die Resonanz ist irre."

Aber auch für die Grünen war die Veranstaltung am Samstag ein gelungenes Event. Mit einem Gewinnspiel, dessen Lösungswort buchstabenweise am Uferweg entlang verteilt ist, konnten sie Jung und Alt begeistern und den vorübergehend abgesperrten Weg aufleben lassen. "Die Resonanz ist irre", sagt Anja Baier, "der Tag heute wäre ohne ,Karscht macht mobil' nicht so grandios geworden". Die sichere Fußwegverbindung würde sich Armin Beck auch langfristig wünschen: "Wenn wir Karlstadt lebenswerter machen wollen, dann ist der Main ganz wichtig", sagt der Bundestagskandidat der Grünen.

Die mehrfach geäußerte Kritik am Wegfall einiger Parkplätze kann er nicht nachvollziehen. Karlstadt habe genug Parkmöglichkeiten, betont er und zeigt auf einen Stadtplan, auf dem alle altstadtnahen Parkplätze eingezeichnet sind.

 
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