Eigentlich sollte ja zunächst nur die Geschwindigkeit des Einfahrtbereichs der Verbindungsstraße aus Heßlar im Umfeld des Bauhofs und der Kneippanlage an der Wern bis einschließlich der Hauptstraße auf 30 Stundenkilometer beschränkt werden, um die dortigen Besucher zu schützen. Doch dann stand im Gemeinderat plötzlich eine umfassende Idee im Raum, die eigentlich gar nicht so neu ist.
Die Temporeduzierung an der Wern war völlig unbestritten und auch die Einbeziehung der Hauptstraße bis zur Bundesstraße fand durchaus Gefallen, doch da war der Schilderwald. Es hätte nämlich gut ein Dutzend Schilder an allen Seitenstraßen gebraucht. Wesentlich einfacher wäre es daher, das gesamte Altdorf zur Tempo-30-Zone zu erklären, zumal dort sowieso kaum schneller gefahren werden kann. Dadurch müssen nur an den Zufahrtstellen zum Dorf die jeweiligen Schilder stehen. Zusätzlich werden im Bereich der kleinen Freizeitanlage an der Kneippstrecke noch drei Hinweisschilder "Vorsicht Kinder" aufgestellt. Zwei Gemeinderäte stimmten dagegen. SPD-Chef Bernd Müller zeigte sich hochzufrieden, dass sich hier endlich die langjährige Forderung seiner Partei durchgesetzt habe.
Keine Erweiterung der Kneipp-Anlage
Auch im zweiten Anlauf hatte Bürgermeister Lorenz Strifsky keinen Erfolg mit seinem Vorschlag zur Erweiterung der "Kneipp-Freizeitanlage". Schon in der vergangenen Sitzung hatte der Gemeinderat abgelehnt, entlang des Bauhofgebäudes zusätzliche Ruhebänke, stationäre Spieltische und Kinderwippen aufzustellen. Der dort rege Verkehr durch Autos, landwirtschaftliche Fahrzeuge und Radler am Werntalradweg stelle dort gerade für spielende Kinder ein erhebliches Gefahrenpotenzial dar, so die Ansicht der Räte.
Die Ratsmitglieder Wolfgang Heß, Patrick Druschel und Werner Trabold verwiesen weiterhin auf die Gefahr für die dortigen Besucher und forderten stattdessen, das Freizeitgelände am alten Sportplatz entsprechend aufzuwerten. "Kreuzung und Spielen passen nicht zusammen", sagte Heß. Außerdem gebe es noch den großen Spielplatz an der Schule. Auch der Vorschlag von Bernd Müller, die Wippen wegzulassen und "Schikanen" für Verkehrsteilnehmer in den Boden einzulassen, wurden abgelehnt.
Schließlich wurde der Antrag von Gemeinderätin Kathrin Schilling mit sieben zu sechs Stimmen angenommen, diesen Punkt von der Tagesordnung zu nehmen, da er bereits früher entschieden worden sei.
"Weiße Flecken" im Thüngener Mobilnetz?
Widersprüchliche Aussagen erregten die Gemüter in der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderats Thüngen. Im vergangenen Herbst hatte sich der Zweite Bürgermeister Wolfgang Heß beklagt, dass im Ortskern an manchen Stellen kein Empfang für den Mobilfunk bestehe. Auch die Regierung der Oberpfalz als verantwortliche Behörde hatte die Gemeinde auf "weiße Flecken" im Ortsnetz hingewiesen. Auf die offizielle Anfrage des Marktes Thüngen in Sachen "Bayerische Mobilfunk-Offensive" lehnte jedoch dieselbe Behörde, eine Förderung ab, da im Bereich Thüngens keine unterversorgten Flächen vorhanden seien. Deshalb bestehe hier kein Vorrang für eine Förderung.
Dieses Informationswirrwar erboste die Marktgemeinderäte, weil die beanstandeten Mängel schließlich im Dorf offensichtlich seien. Der Bürgermeister will deshalb nachhaken.