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Main-Spessart
Kreisräte stehen voll hinter Technologietransferzentrum Main-Spessart: Bewerbung soll in Kürze raus
Die Kreisräte sind begeistert über ein mögliches Technologietransferzentrum in Marktheidenfeld. Aber noch zwei weitere Bewerber aus Unterfranken sind im Rennen.
Der Kreistag Main-Spessart steht voll hinter dem Vorhaben, im Landkreis ein Technologietransferzentrum (TTZ) anzusiedeln.
Foto: Matthias Balk (dpa) | Der Kreistag Main-Spessart steht voll hinter dem Vorhaben, im Landkreis ein Technologietransferzentrum (TTZ) anzusiedeln.
Wolfgang Dehm
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:51 Uhr

Der Kreistag Main-Spessart steht voll hinter dem Vorhaben, im Landkreis ein Technologietransferzentrum (TTZ) anzusiedeln. Einstimmig befürwortete das Gremium am Freitag in der Lohrer Stadthalle eine Antragstellung beim bayerischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Außerdem sagte der Kreistag die Unterstützung der bereits bestehenden Initiative zu, der Vertreter aus Unternehmen, der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg/Schweinfurt und des Landratsamtes angehören.

Ob es in Zukunft tatsächlich ein TTZ in Main-Spessart geben wird, steht derzeit noch in den Sternen, denn es gibt noch zwei weitere Bewerber in Unterfranken. Der Antrag jedenfalls soll noch vor der Sommerpause gestellt werden.

Sollte der Landkreis Main-Spessart erfolgreich sein, müsste er sich fünf Jahre lang mit jeweils 20.000 Euro jährlich an den Kosten der geplanten TTZ-Stiftungsprofessur beteiligen und zudem Räumlichkeiten bereitstellen; vorgesehen ist, das TTZ auf 400 bis 500 Quadratmetern in nicht benötigten Räumen der Fachoberschule/Berufsoberschule Marktheidenfeld unterzubringen.

Laut Sebastian Kühl, Sachgebietsleiter Wirtschafts- und Tourismusförderung, soll das geplante TTZ dazu dienen, Wirtschaft und angewandte Forschung ortsnah enger miteinander zu vernetzen. Dadurch solle die Vermittlung von Wissen und Technologien aus den Hochschulen in die Unternehmen beschleunigt werden. In Bayern würden seit 2009 TTZ errichtet.

In der fünfjährigen Anlaufphase würden Ausstattung und Personal vom Ministerium für Wissenschaft und Kunst finanziert, erläuterte Kühl. Die Leitung des TTZ (Stiftungsprofessur) müsse von der lokalen Wirtschaft und Institutionen finanziert werden, die Räumlichkeiten müsse der Landkreis beziehungsweise die Standortkommune stellen.

Die Kreisräte äußerten sich ausschließlich positiv zu diesem Projekt

Im Falle einer erfolgreichen Antragstellung solle sich das TTZ unter dem fachlichen Schwerpunkt "Nachhaltige digitale und additive Produktion" der Optimierung betrieblicher Produktions- und Serviceprozesse mittels IT- und KI-Methoden im Anwendungsfeld Additive Fertigung (3D-Druck) widmen, so Kühl.

Die Kreisräte äußerten sich ausschließlich positiv zu diesem Projekt. Thorsten Schwab (CSU) sprach von einem "Meilenstein", Gerhard Kraft (Grüne) von einem "ganz wichtigen Eckstein" in Sachen Wirtschaftsförderung. Allerdings wünsche er sich als nächsten Schritt auch "eine Initiative für das Handwerk", machte er deutlich.

Marktheidenfelds Bürgermeister Thomas Stamm (UGM) sah in dem Projekt "ein gutes Zeichen für unsere Unternehmen", auch der Marktheidenfelder Stadtrat habe bereits eine Beteiligung an der Finanzierung beschlossen.

Karlstadts Bürgermeister Michael Hombach (CSU) begrüßte die geplante TTZ-Gründung ebenfalls, allerdings wollte er vor dem Hintergrund, dass sich auch Karlstadt als Standort beworben habe, wissen, welche Auswahlkriterien angelegt worden seien. Ausschlaggebend war laut Kühl das Vorhandensein geeigneter Flächen in kommunaler Hand, Industrienähe und Nähe zu schulischer Infrastruktur.

Lohrs Bürgermeister Mario Paul (Grüne) plädierte für eine enge Abstimmung zwischen TTZ und dem bestehenden digitalen Gründerzentrum "Starthouse" in Lohr; man dürfe sich nicht gegenseitig das Wasser abgraben sondern müsse zusammenarbeiten. Das sah Landrätin Sabine Sitter (CSU) genauso. Sie freute sich, dass mit dem TTZ-Antrag ein "tolles Wirtschaftsprojekt" auf den Weg gebracht werde – und das im 50. Jahr des Bestehens des Landkreises Main-Spessart.

Wie zuvor schon Schwab sprach auch Sven Gottschalk (SPD) von einem "Meilenstein" und regte an, noch eine landkreiseigene Dienstleistungsgesellschaft zur Gewinnung von Fachkräften einzurichten.

Auf Nachfrage von Christoph Vogel (Freie Wähler) sagte Kühl, sobald das Paket geschnürt sei, werde die Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg/Schweinfurt den Antrag zur Gründung und Ansiedlung eines TTZ in Marktheidenfeld stellen. Was die Chance betreffe, den Zuschlag zu bekommen, sei er "vorsichtig optimistisch".

 
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