Oskar Gerhard ist in der Tat ein Tausendsassa mit vielseitigen Talenten in verschiedenen Berufszweigen, und er engagiert sich über die Maßen für seinen Heimatort Stetten. Auch wenn er am 15. Dezember 80 Jahre alt wird, hat er noch auf alles ein wachsames Auge und wirkt in verschiedenen Vereinen an verantwortlicher Stelle mit.
Gerhard hat eigentlich den Beruf des Wagners erlernt, weil aber sein Lehrmeister in Hundsbach auch eine Tankstelle hatte, Fahrräder reparierte und Landwirtschaft betrieb, ging schon damals die Ausbildung über das gewohnte Maß hinaus. Danach war er Facharbeiter beim Karosseriebau Voll in Würzburg, anschließend Gatterführer und Sägeschärfer im Sägewerk Gössenheim.
Mit 22 Jahren fand er seine berufliche Bestimmung: den Weinbau. Obwohl kein gelernter Küfer, wurde er ab 1958 als Kellereiarbeiter bei der Winzergenossenschaft Karlstadt in Stetten mit allen anfallenden Kellereiarbeiten betraut. Zusätzlich betreute er Kunden und lieferte Weine aus. Im Mai 1975 wurde er für den Bereich Stetten und Retzstadt in den Vorstand der Gebietswinzergenossenschaft Franken (GWF) berufen. Dieses Ehrenamt bekleidete er 22 Jahre lang. Von 1982 bis Ende 1995 war Gerhard Chef der Außenstelle Stetten, anschließend für sechs Jahre Mitglied des Aufsichtsrats der GWF.
Mittlerweile wurde er zum „Kellermeister ehrenhalber“ und zum Ehrenmitglied der GWF ernannt. Auch bei der Raiffeisenbank wirkte er als Aufsichtsratsmitglied.
Engagement für den Heimatort
Das zweite Standbein von Oskar Gerhard ist das Engagement für sein Heimatdorf Stetten. Es gibt kaum einen Verein, der ihn nicht als Mitglied führt: mehr als 40 Jahre im aktiven Feuerwehrdienst, fast 30 Jahre im Vorstand der Wehr, davon 27 Jahre als Vorsitzender, Gründungsmitglied des Carnevals Club Stetten, Beisitzer beim Obst- und Gartenbauverein, Zweiter Vorsitzender der Versehrtensportgemeinschaft Karlstadt. Sein jüngster Verein sind die „Geschichtsfreunde Stetten“.
Und da ist dann noch sein Winzerverein „St. Urban“, den er 1985 mit gegründet und 16 Jahre als Vorsitzender geleitet hat. Der schönste Erfolg des „Prinzessinnen-Vaters“ war gewiss im Jahr 2000, als Silvia Gaul die Krone der Fränkischen Weinkönigin nach Stetten holte. Gerhard ist Ehrenvorsitzender beim Winzerverein und bei der Feuerwehr.
Gerhard führt noch heute den VdK-Ortsverband Stetten, war stellvertretender Vorsitzender des Seniorenbeirats Karlstadt. Neben zahlreichen Ehrentiteln und Auszeichnungen wurde ihm 2014 das Bundesverdienstkreuz verliehen. Für ihn gibt es keine Langeweile. Es gibt immer etwas zu richten, im eigenen Haushalt oder im Winzerkeller, wo er noch so ganz nebenbei Hausmeister ist. In den Vereinen wird sein Rat nach wie vor geschätzt, und er packt an, wo er gebraucht wird.
Der Jubilar ist seit mehr als 50 Jahren verheiratet, hat zwei Töchter, zwei Enkel und einen Urenkel.