
Zweifellos hat der festliche Laurenzi-Auftakt am ersten Messe-Samstag drei Höhepunkte. Angesichts des Standkonzerts und der Volkstänze auf dem Marktplatz und des großen, bunten Festzugs durch die Stadt gerät dieser dritte Höhepunkt jedoch etwas aus dem Blickfeld, obgleich er seinen besonderen Reiz hat: der Einzug ins Festzelt. Er zeigt anschaulich, was dieses Volksfest ausmacht: Es vereint die Menschen aus der Region, ganz unabhängig davon, welcher Arbeit und welchem Hobby sie nachgehen.
Wenn der Esselbacher Spielmannszug, das Jugendblasorchester aus Lengfurt und die Dudelsackpfeifer der Pipeband ins Zelt einziehen, sich – um nur einige zu nennen – die Gardemädchen und Landsknechte der Marktheidenfelder Lorbser, die in Trachten gekleideten Gruppen aus Glasofen, Urspringen und Stadtprozelten, die Schützen aus Altfeld und die Feuerwehr an den Bänken niederlassen, dann hat man genau das beieinander, was unter einem "Volksfest" zu verstehen ist.
Dass dies für viele Menschen auch "Heimat" bedeutet, zeigt die Tatsache, dass viele frühere Marktheidenfelder oft von weither eigens zu Laurenzi zu Besuch kommen. Eine schöne Gewohnheit, die sich auch viele Auswärtige und Urlauber abgeschaut haben.

Viel Arbeit vor und hinter den Kulissen
Ihnen allen entbot Marktheidenfelds Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder von der Bühne herab einen herzlichen Willkommensgruß, wobei ihr Dank all jenen galt, die sich beim Standkonzert und Festzug, bei der Organisation der Messe und hinter den Kulissen einbrachten und einbringen. "Viele Menschen waren während der letzten Woche im Einsatz und alle arbeiteten schwer, dass wir nun unbeschwert feiern können", sagte sie. "Ich danke besonders auch allen, die sich um unsere Sicherheit kümmern."
Die Festwirtsfamilie Papert lobte sie für "das phantastische Ambiente mit super Bedienungen" und Brauereichefin Maria Martin und ihrer Mannschaft für das gute Bier. Allen Gästen wünschte sie eine friedliche Messe, die angesichts der Wetteraussichten wohl auch nicht unter Hitze leiden müsse.
Von den weit über hundert Ehrengästen, die auch im Festzug mitmarschiert waren, begrüßte sie einige wenige namentlich, darunter den früheren Bundestagsabgeordneten Wolfgang Zöller, die Ehrenbürger Armin Grein und Leonhard Scherg, Landrat Thomas Schiebel, den Angeordneten Thorsten Schwab und die Bürgermeister von Lohr, Mario Paul, und Gemünden, Jürgen Lippert. Ein besonderer Gruß galt den Freunden aus den Partnerstädten Montfort und Pobiedziksa.
Dem Gruß schloss sich Brauereichefin Maria Martin an, die "eine fröhliche, friedliche und natürlich auch durstige Messe" wünschte. "Genießen Sie die Laurenzi-Zeit", ermunterte Festwirt Jürgen Papert die Besucher und versprach: "Wir sind für Sie gerüstet."

Standkonzert und Volkstänze
Bereits am frühen Nachmittag hatte der Veranstaltungsreigen auf dem Marktheidenfelder Marktplatz mit dem traditionellen Standkonzert begonnen. Für die dort über dreihundert Zuschauer spielten die Musikkapelle der Freiwilligen Feuerwehr Röttbach unter Leitung von Reinhard Kaufmann und das Jugendblasorchester der Musikkapelle Lengfurt, dirigiert von Anton Baumeister, auf.
Sie boten ein breites Musikspektrum, das von flotter Blasmusik bis zu den Blues Brothers reichte. Die Auftritte der Volkstanzgruppe Freunde des Fränkischen Brauchtums aus Urspringen (Leitung: Monika Gress) begleitete Markus Gozolla, die der Grafschaftstrachtengruppe Die Glasf'lder (Leitung Michael Schäfer) am Akkordeon Rudi Schäfer.

Nach etwa einer Stunde kündigte das klingende Spiel des Spielmannszugs Frisch auf Esselbach das Eintreffen des Festzugs an. Den Spielmännern in ihren silber-blauen Uniformen folgte eine stattliche Zahl an Fahnenabordnungen aus den Vereinen, der Marktkaufleute und Handwerksinnungen, ein beachtlicher Zug an Ehrengästen – angeführt von Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder mit Ehemann Karl Neder sowie Landrat Thomas Schiebel mit Partnerin Silke Huth und Joachim Papert von der Festwirtsfamilie – und danach der von vier Rössern gezogene Brauereiwagen der Martinsbräu. Es schlossen sich die Garden und Landsknechte der Markheidenfelder Lorbser, die Volkstanzgruppe Henneburg und die Kirkside Pipeband an.

Den Abschluss des Festzuges, der von der Feuerwehr geordnet und gesichert wurde (die sich selbst auch mit einem alten Löschfahrzeug beteiligte), bildeten der Freibier-Wagen der Brauerei, von dem herab die Chefin Maria Martin höchstselbst servierte, und die Böllerschützen mit jeweiligen Abordnungen der Königlich-priviligierten Schützengesellschaft Marktheidenfeld und des Kleinkaliberschützenvereins 1925 Altfeld. Gemeinsam mit den Gruppen vom Marktplatz ging es dann durch die Stadt zum Festzelt.