
Für einen halben Nachmittag war das Karlstadter Rathaus am Helfenstein fest in Bürgerhand. Anlässlich des Internationalen Tag des Ehrenamtes begrüßte Bürgermeister Michel Hombach die "stillen und fleißigen Helfer aus über 200 Vereinen und Organisationen, die unsere Gemeinschaft mit am Laufen halten". Eingeladen waren alle, die ihre Zeit und ihr Herzblut ohne Entgelt in die Gesellschaft mit einbringen.
Jedes Jahr am 5. Dezember wird weltweit das Ehrenamt geehrt. 1985 beschlossen die Vereinten Nationen, dass das Ehrenamt einen eigenen Feiertag verdient – und schon 1986 wurde der Internationale Tag des Ehrenamts ins Leben gerufen. Deutschland hat daraufhin sogar seinen bis dahin bestehenden eigenen Ehrenamtstag vom 2. Dezember verschoben. An diesem Tag werden Frauen und Männer geehrt, deren Engagement nicht nur wichtig, sonder auch in jeder Hinsicht "unbezahlbar" ist.
120 Menschen davon waren gekommen. Und anstatt sie wie sonst üblich in großen Sälen bei Kaffee, Kuchen oder Brotzeit zu bewirten und sie mit lobenden Worten zu bedenken, hatten sich die Verantwortlichen im Bürgermeisterbüro und in der Verwaltung Stunden der direkten Begegnung mit pfiffigen Ideen ausgedacht.
Gespräche überall
Die Gäste trafen sich in lockerer Atmosphäre im Foyer, in den Treppenhäusern und in Tagungsräumen, wo sie sich untereinander, mit dem Bürgermeister und seinen beiden Stellvertreterinnen Martha Bolkart-Mühlrath und Anja Baier oder Verantwortlichen der Stadtverwaltung austauschen konnten.

Schließlich engagieren sich alle Freiwilligen zwar gemeinsam für die Gemeinschaft, doch wissen im Allgemeinen die Helfer und Helferinnen der Tafeln nicht viel von der Arbeit der Fußballtrainer und die Unterstützer kultureller Einrichtungen nichts vom Einsatz des Umwelt- und Naturschutzes.
An diesem besonderen Nachmittag trafen nun die ehrenamtlichen Fahrer des "Karschter Büssle" auf Mitglieder der Feuerwehren, THW-Frauen auf Schulwegbegleiter und Feldgeschworene auf Bewahrer der heimatlichen Geschichte. Insgesamt seien in Karlstadt 217 Vereine und Organisationen aktiv, so Bürgermeister Hombach und fügte hinzu: "Ohne Sie würden viele Räder unserer Gemeinschaft stillstehen." Die Stadt unterstütze deren Arbeit jährlich mit rund 77.000 Euro.

Musik, Fotos und Zauberei
Während der gut vier Stunden gab es im ganzen Haus ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Besonders gefragt war die große professionelle Fotostation, an der man sich alleine oder in Gruppe, seriös oder extravagant mit den bereitgehaltenen Verkleidungs-Accessoires ablichten lassen konnte. Der Automat gab grundsätzlich zwei Bilder aus, wobei man eines davon an der nahen Ausstellungswand aufhängen durfte. So entstand im Laufe der Stunden eine Collage mit Rentieren, Weihnachtsfrauen und -männer, mit Großwildjägern und "lebenden Christbäumen".
Wer Glück hatte, konnte einen kleinen Gewinn für sich selbst oder für den Weihnachtsbaum einheimsen. Alle Gäste hatten nämlich am Eingang einen Holzstern aus Spessarteiche mit einer Losnummer auf der Rückseite bekommen. Der Bürgermeister und seine Assistentinnen zogen nun elf Glücksnummern für kleine Karlstadt-Geschenke, Gutscheine oder Konzertkarten.
Staunen, Lachen und Begeisterung erregte die Show des Zauberkünstlers Chris Calvin mit seiner magischen Vorstellung. Das Karlstadter "famos.Duo" zeigte einmal mehr sein musikalisches Können mit deutschen und internationalen Liedern - auch zur Vorweihnachtszeit. Bei einer Abendbrotzeit im Konferenzsaal oder in kleinen Gruppen an den Stehtischen gab es für die Besucher noch viel Gelegenheit zum Gedankenaustausch.

