Die Besichtigungsmöglichkeit der ersten Musterwohnung des sich im Umbau befindenden ehemaligen Missionsseminar Aloysianum stieß am Wochenende auf große Besucherresonanz. Fachvorträge und Führungen mit technischer Erläuterung zur Sanierung ergänzten die Präsentation.
Laut Alexander Hupp, Geschäftsführer der LBS-Paul-Hupp-Vertriebs-GmbH in Lohr, war bereits am Samstag „die Hölle los und die Nachfrage ließ nicht nach.“ Bauleiter Josef Adrian aus Freiburg, dessen Partner Claudio Stuckert vor Ort die Bauleitung inne hat, sprach von „einem sensationellen Zuspruch.“ Es seien nicht nur „Gucker“ da gewesen, sondern potenzielle Käufer, deren Fragen ins Detail gegangen seien.
Architekt Helmut Gruber vom Architekturbüro Burkhardt & Gruber aus Überlingen und Johann Kesch, Technischer Leiter der Top-Bauträger GmbH aus Villingen-Schwenningen, bestätigten, die Nachfrage sei äußerst positiv gewesen.
In Absprache mit den drei Vertriebspartnern Sparkasse, LBS und Raiffeisenbank sind weitere Besichtigungen der Zweizimmer-Musterwohnung möglich. Aktuell sind laut der Bauleitung vier Wohnungen verkauft. Mehrere Reservierungen lägen vor. Die weitestgehend barrierefreien Ein- bis Vierzimmer-Eigentumswohnungen verfügen über eine Fläche von 43 bis 132 Quadratmetern und befinden sich in drei voneinander unabhängigen Gebäudeteilen.
Im bisherigen Speisesaal im ersten Obergeschoss entsteht eine Loftwohnung mit 133 Quadratmetern. Im Außenbereich entstehen 27 Stellplätze, die Tiefgarage macht nach Fertigstellung 54 Plätze aus. Bezugsfertig ist das Areal voraussichtlich 2015.
Aus Sicht der Denkmalpflege wird dem Erhalt des 1910 bis 1911 erbauten Gebäudekomplex ein hoher Rang beigemessen. So darf die straßenseitige Fassade nicht verändert werden. Auch die Treppe des östlichen Haupteingangs bleibt erhalten, ebenso sämtliche bauzeitlichen äußeren Eingangstüren und Fensterflügel. Sie sind instand zu setzen und die Fenster gegebenenfalls durch Kastenfenster zu ertüchtigen.
Die Türstöcke und -blätter sind soweit möglich nach ihrem Ausbau wieder einzubauen. In abgedeckter Form erhalten bleiben die Decken (Absenkung um 40 Zentimeter) und Terrazzoböden im Hausinneren, jedoch müssen sämtliche Böden aus statischen und schallschutztechnischen Gründen aufgedoppelt werden. Bleiben werden auch das Sandsteinportal des ehemaligen Turnsaals im Treppenhaus, Lamperien, Wandverkleidungen und die Glasfenster des ehemaligen Speisesaals. Dasselbe gilt für alle Stuckdecken, noch vorhandene Glasfenster im Innenbereich, die Eingangshalle und weitere Elemente.
Eine fußläufige Erschließung erfolgt vorwiegend auf der Westseite über drei vorhandene Treppenhäuser. Sie wird jeweils durch einen Aufzug bis zum Dachgeschoss ergänzt. Zwei neue Zugänge zu weiteren Treppenhäusern sind barrierefrei erreichbar. Die Kapelle im nördlichen Gebäudeteil soll für mindestens 20 Jahre für normale Gottesdienste an Sonn- und Feiertagen genutzt werden. Die Nutzung für Hochzeiten, Taufen oder ähnliche Festgottesdienst ist hingegen untersagt.
Anteilig an den Allgemeinkosten hat sich die katholische Kirchengemeinde Lohr zu beteiligen. Unterhalts- und Instandsetzungskosten für die Kapelle und den Glockenturm über dem Treppenhaus sind alleine von der Kirchengemeinde zu tragen.