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Lohr
Tänzerische Spitzenleistung im wahrsten Wortsinne
'Classico Ballet Napoli': Die schöne Prinzessin Aurora im Tiefschlaf.
Foto: Gisela Büdel | "Classico Ballet Napoli": Die schöne Prinzessin Aurora im Tiefschlaf.
Gisela Büdel
 |  aktualisiert: 21.04.2023 02:32 Uhr

"Einfach traumhaft, höchste Ballettkunst, ganz starke Leistung" würdigten begeisterte Publikumsstimmen das zauberhafte Märchenballett des "Classico Ballet Napoli" in der Lohrer Stadthalle. Getanzt wurde vor 250 Besuchern aller Altersgruppen "Dornröschen" in zwei Akten von Pjotr Iljitsch Tschaikowsky aus dem Jahr 1890, unter der Choreographie von Odoardo Maria Bordoni.

Russlands Krieg gegen die Ukraine fordert auch seinen künstlerischen Tribut: Laut Veranstalter (Frankfurter P.T.F. GmbH - Konzertagentur Friedmann) sollte für das ursprünglich geplante "Klassische Moskauer Ballett" das "Ukrainian Ballet Theater Premiera" gastieren. Letztendlich tauschte die Konzertagentur diese Compagnie gegen das 23-köpfige italienische Ballett-Ensemble aus Neapel aus.

Dass diese Entscheidung eine gute war, zeigte die tänzerische Spitzenleistung im wahrsten Sinne des Wortes, belohnt mit ganz großem Beifall nach dem letzten Vorhang. Eine Augenweide waren die "Pas de Six" der sechs Feen, Auroras anspruchsvolles "Rosen-Adagio", die "Pas de caractère" (Rotkäppchen und der Wolf) sowie die "Pas de deux" des Prinzenpaares und des Blauen Vogels. Spontanen Szenenapplaus ernteten Nadejda Visniukh als grazile Aurora, Pasquale Caselli als Prinz Désiré und "Fliederfee" Fiametta Daniello.

Von dieser Stelle aus ein großes Kompliment an die italienischen Solistinnen, Solisten und das "Corpo di ballo" für deren spür- und sichtbare Tanzfreude, für ausdrucksstarke Mimik und Gestik in der emotionalen Gefühlswelt von Liebe und Leidenschaft, so ganz ohne Worte. Farbenfrohe Kostüme mit liebevollen Details und die prachtvolle Kulisse bildeten den perfekten Rahmen zur stimmungsvoll-dramatischen Musik Tschaikowskys, der Dornröschen neben Schwanensee und Nussknacker für sein "bestes Ballett" hielt. Es beruht auf dem französisichen Märchen "La belle au bois dormant" (Die Schöne im schlafenden Wald) von Charles Perrault aus dem Jahre 1696. Dargestellt wurden Auroras Taufe und Geburtstag, Prinz Désirés Vision, Auroras Erwachen mit der krönenden Hochzeit.

Unsterbliche Melodien

Zum Inhalt: Mit Baby Aurora erfüllt sich der Herzenswunsch des Königspaares. Zur Taufe verflucht die böse Fee Carabosse das Kind: An ihrem 16. Geburtstag solle sie sich an einer Spindel stechen und tödlich verletzen. Die Fliederfee (Fee der Weisheit) wandelt den Todesfluch in einen 100-jährigen Schlaf um. Werde die Prinzessin dann von einem Prinzen geküsst, erwache sie samt ihres schlafenden Hofstaates.

Und so geschieht es: Prinz Désiré haucht Aurora einen Kuss auf die Lippen und die Lebensgeister kehren ins Schloss zurück. Die Freude ist groß und gesegnet von der Fliederfee tanzt das Brautpaar den innigen "Hochzeits-Pas-de-deux" zur Königshymne "Marche de Henri IV".

Unsterblich bleiben Melodien wie das "Rosen-Adagio" und der "Grande Valse Villageoise". Es war ein märchenhafter Abend von hoher Musikalität und zeitgemäßer Choreographie voller Romantik und beseelter Poesie.

 
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