Noch recht genau erinnerte sich der aus dem Amt scheidende Vorsitzende Bernd Fertig an seine Wahl vor 30 Jahren: „Des war beim Hauswirt und ich war gar nit do!“ Die Altfelder Feuerwehrleute wählten bei der Hauptversammlung im Schützenhaus Sylvia Väthröder zu seiner Nachfolgerin. Auch sein Stellvertreter Andreas Wolf schied aus dem Amt, sein Nachfolger wurde Alexander Müller. Zur Kassiererin wurde Sabine Freudenberger gewählt. Als neue Beisitzer wurden Thomas Roos und Markus Eitel in die Vorstandschaft berufen.
Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder drückte den Dank der Stadt Marktheidenfeld für die vielen Jahre hervorragender ehrenamtlicher Arbeit aus und freute sich, dass der Wechsel „Hand in Hand“ übergehe.
Schriftführerin Julia Thorun berichtete, 124 Mitglieder seien momentan in der Altfelder Feuerwehr, darunter 41 aktive, 25 passive, 22 fördernde, 29 Ehrenmitglieder und sieben Jugendliche.
Ordnungsgemäße Kassenführung und übersichtliche Darstellung bestätigten die Kassenprüfer Karlheinz Feser und Rainer Fertig. Romy Reiner habe das Geld beieinander gehalten, lobte Fertig die Amtstätigkeit nach 15 Jahren.
Viel Arbeit durch Autobahnnähe
Einen Großteil der 17 Einsätze 2011 bildete die technische Hilfeleistung, dreimal wurde zur Brandbekämpfung ausgerückt, zwei Sicherheitswachen wurden durchgeführt. Die Zahl der Fehlalarme reduzierte sich auf zwei, berichtete Kommandant Ralf Albert. Aus- und Fortbildung wurden auch im vergangenen Jahr ernst genommen. Mit den Marktheidenfeldern Atemschutzgeräteträgern wurden die Altfelder dreimal in Theorie und Praxis geschult, weitere Übungen fanden auf der Atemschutzübungsanlage in Lohr statt. Die vier Löschgruppen absolvierten 23 Übungen. Reibungslos verliefen die Gemeinschaftsübungen mit den benachbarten Wehren bei Procter & Gamble und dem Busunternehmen Schneider in Röttbach.
Mit Erfolg bestanden neun Aktive die Leistungsprüfung Stufe 3 mit Atemschutz. 13 Aktive frischten ihren Erste-Hilfe-Kurs auf. Marcel Wiesmann, Sebastian Nitschky und Manuel Gerberich unterzogen sich einem Ausbildungslehrgang zum Atemschutzgeräteträger. Stellvertretender Kommandant Stephan Wiesmann erweiterte sein Wissen bei einem Lehrgang für Leiter einer Feuerwehr in Geretsried.
Für die zukünftigen Autobahneinsätze kämen spezielle Schulungen auf die Wehr zu, so Albert. In diesem Zusammenhang kritisierte der Kommandant, dass vor über elf Jahren Funkmeldeempfänger beantragt wurden, aber bis dato keine neuen angeschafft worden seien. In diesem Jahr seien immerhin zehn gebrauchte Geräte zugesichert worden. Angesichts der wachsenden Aufgaben müsse wenigstens die doppelte Anzahl zur Verfügung stehen, sagte Albert.
Unzumutbar seien weiterhin die Räumlichkeiten für die Unterbringung der Schutzkleidung. Energieaufwendige Heizstrahler hielten zumindest die Anzüge trocken. Insgesamt sei ein neues Gebäudekonzept erforderlich.
Sowohl die Bürgermeisterin, die von der Kritik überrascht wurde, als auch der neue Kreisbrandinspektor versprachen, diese Probleme ernst zu nehmen. Ein Gesprächstermin müsse so schnell als möglich vereinbart werden.
Jugendwartin Sylvia Väthröder berichtete, dass ein Mädchen unter den sieben Feuerwehr-Jugendlichen ist. Nicht zuletzt sei dies ein Verdienst von Väthröder und Jeanette Liebstückel, anerkannte die Bürgermeisterin. Unterstützt werden die beiden zukünftig von Simon Reinhold. Gemeinnützige Tätigkeiten wie die Aktion „Zeit für Helden“ in der St.-Nikolaus-Schule und die Ausrichtung des Jugendwandertags seien vorbildhafte Jugendarbeit, bestätigte Schmidt-Neder. Immerhin hatten alle die Jugendleistungsprüfung abgelegt und einen Wissenstest bestanden. Der Erlös aus der Christbaumsammlung gehe an die evangelische Kirchengemeinde Michelrieth.
Kreisbrandinspektor Bertram Werrlein wies darauf hin, dass der Leistungsanspruch für die Altfelder Feuerwehr steige. Seit Jahren sei die brandtechnische Betreuung des Industriegebiets hinzugekommen und jetzt stünde die Autobahnnähe als Aufgabe an. Die Zusammenarbeit mit der Marktheidenfelder Feuerwehr müsste unbedingt intensiviert werden, da die Altfelder, bedingt durch die Nähe zur A3, einen Zeitvorteil von bis zu zehn Minuten hätten. Er werde im Einklang mit der Stadt Marktheidenfeld dazu beitragen, dass Einsätze optimiert werden können. Auch der neu gewählte Kreisbrandmeister Thomas Baumann bekräftigte seinen Willen zur künftigen Zusammenarbeit.
Die Kommandanten Ralf Albert und Stephan Wiesmann ehrten für 25-jährige Mitgliedschaft Andreas Freudenberger, Erwin Wolf und Georg Wolz mit einer Urkunde. Mit einem Schnitzelgutschein für den regelmäßigen Besuch aller Übungen wurden Erwin Wolf, Thomas Willinger sowie Beatrix und Stefan Albert belohnt.
