
Die einen schmücken Haus und Garten, denken sich aufwendige Kostüme aus – und die anderen schauen dem bunten Treiben am 31. Oktober verständnislos zu. Dazwischen gibt es natürlich auch noch den einen oder die andere, die Halloween zwar wenig abgewinnen können, aber vorsorglich trotzdem die Süßigkeitenschale bereitstellen. Wo reihen Sie sich ein? Fünf Menschen teilten ihr persönliches Verhältnis zum schaurigen Festtag mit der Redaktion.
1. Bernd (76) und Inge (73) Löber halten Halloween für einen Hype

Die Frage, was er von Halloween hält, ist für Bernd Löber leicht zu beantworten: "Nichts, mit einem Wort ausgedrückt. Ich bin ein ausgesprochener Gegner", erklärt der 76-Jährige. In Europa und Umgebung gäbe es so viele Traditionen, die man weiterführen und bewahren sollte, da brauche es nicht noch eine aus Amerika. Seine Frau Inge ist derselben Meinung, so wie auch die übernächste Generation der Familie: "Gott sei Dank sind unsere Enkel der gleichen Meinung", meint Löber lachend. Am 31. Oktober tut das Ehepaar das, was es sonst auch tut: Bei schönem Wetter Spazieren gehen. Sollte jemand mal gar nicht mehr aufhören zu klingeln, öffnet Bernd Löber dann auch die Tür, gibt aber keine Süßigkeiten. "Manche machen da mit, wir werden aber nicht auf den Zug aufspringen", so Löber.
2. Alexander Keßler (26) war als Kind an Halloween unterwegs

"Die Idee von Halloween finde ich ganz witzig", erzählt der 26-jährige Alexander Keßler. Groß verkleiden werde er sich nicht, "aber um Freunde zu treffen, passt es schon". Wenn Kinder kommen und klingeln, macht Keßler die Tür auf und verschenkt Kaubonbons, Lutscher und andere Süßigkeiten. Die Tradition findet er gut. "Als Kind bin ich immer an Halloween rumgelaufen, also dürfen das die Kinder heute auch", sagt Keßler. Er selbst hatte meistens irgendeine Maske auf: Hauptsache er war nicht mehr zu erkennen, meint der 26-Jährige.
3. Erika Kraft (64) feiert den Reformationstag

"Ich bin Protestantin und für mich ist das nicht Halloween, sondern der Reformationstag", sagt Erika Kraft. Sie ist gerade als Touristin in Karlstadt unterwegs und unterstützt die Tradition Halloween also gar nicht. "Der Reformationstag ist der Tag, an dem Luther die Thesen in Wittenberg angeschlagen hat", erklärt sie. Klingeln würde eh niemand bei ihr, sie wohnt abgelegen. So oder so würde sie nicht aufmachen. "Süßigkeiten extra dafür habe ich nicht zuhause", meint die Hessin.
4. Ulrike Fischer-Dümig (56) ist nicht mit Halloween aufgewachsen

Sie sei die Generation, die damit nicht aufgewachsen ist: "Das ging immer an mir vorbei", berichtet die 56-jährige Ulrike Fischer-Dümig. Als Kind sei sie am 31. Oktober nicht unterwegs gewesen: "Das war ein ganz normaler Tag." Und am 1. November kam Allerheiligen, was in ihrer Familie immer mit einem Friedhofsgang verbunden war. "Halloween kannten wir überhaupt nicht", meint Fischer-Dümig. Auch an ihrem Sohn sei die Tradition vorbeigegangen. Wenn am Halloween-Abend Kinder bei ihr klingeln, ist es für sie selbstverständlich, dass sie die Tür öffnet: "Na klar mache ich auf", weiß die 56-Jährige. Sie habe auch Süßigkeiten daheim. "Die ältere Generation, also Omas und Opas, haben das nicht verstanden. Die fanden das immer furchtbar, wenn die Kinder verkleidet rumgelaufen sind", erzählt Fischer-Dümig.
5. Marius Brandel (31) findet Halloween übertrieben

"Es wird zu hoch gehangen", sagt der 31-jährige Marius Brandel. Das Fest sei ja strenggenommen nichts Deutsches, sondern käme aus Amerika. Auch für ihn sei der Tag der Reformationstag, der ihm als evangelischer Religionspädagoge wichtig sei. "Jetzt finden alle Halloween toll, aber keiner hat eine Ahnung, woher es kommt und wieso es gefeiert wird", weiß Brandel. Wenn sich die Leute damit auseinandersetzen würden und bewusst dafür entscheiden, das Fest zu feiern, dann wäre das für Brandel fein. "Wenn man es aber nur feiert, weil sich alle Geister in die Scheiben hängen, dann finde ich es etwas schade." Sobald Kinder bei ihm klingeln, macht er auch auf und gibt etwas Süßes. "Von Kindern erwarte ich aber noch nicht, dass sie wissen, wieso sie herumlaufen", erklärt er.
Wenn ich richtig gezählt habe sehe
ich auf den Bildern sechs Personen.
Sie schreiben aber was von fünf Menschen.
Hier ist eine Korrektur fällig.
Gruß Klaus Habermann, Estenfeld ! ! !