Auch in der Marktgemeinde Thüngen steigen ab kommendem Jahr die Strompreise. In der Sitzung des Gemeinderats stellte Uwe Folkerts von der Energie Lohr-Karlstadt die Eckpunkte vor und erläuterte die Gründe für die Steigerung. Bislang gab es in Thüngen zwei verschiedene Tarifgruppen, die der Altbestände, die seit dem Jahr 2015 gelten und des zwei Jahre später eingeführten "Thüngen-Strom". Diese sollen ab Januar 2020 zusammengeführt werden. Der reine Strompreis steigt letztendlich um 1,8 Cent pro Kilowattstunde, der Grundpreis soll je nach gewähltem Tarif mindestens sieben Euro monatlich betragen.
Als Grund für die Preiserhöhungen nannte Folkerts zum einen die Entwicklung an der Börse, wo sich der Arbeitspreis seit 2016 von drei auf sechs Cent verdoppelt habe. Zusätzlich seien auch die Strombezugskosten gestiegen und die Kosten für die Netznutzung hätten sich fast verdreifacht. Wie in anderen Gemeinden auch beträgt der Anteil der Stromerzeugungskosten nur rund 25 Prozent des Endpreises. In Karlstadt ist der Strom teurer, in Zellingen aber billiger. Durch das regionale System von Thüngen-Strom bleibe aber ein großer Teil des Überschusses letztendlich in der Gemeinde.
Straßenlampen auf LED umstellen
In seiner Bilanz für die Gemeindewerke Thüngen stellte Folkerts eine Bilanzsumme von 1,43 Millionen Euro vor, die gesamten Investitionen belaufen sich auf 18 300 Euro. Die Umsatzerlöse sind, nicht zuletzt wegen vermehrter Eigenproduktion durch private Photovoltaikanlagen und Wechselkunden im letzten Jahr gesunken. Der Jahresüberschuss betrug deshalb 2018 30 000 Euro, im Vorjahr 69 000 Euro.
Bei einer Gegenstimme billigte der Marktgemeinderat sowohl die Vorstellung des Jahresergebnisses als auch die Strompreiserhöhung.
Die Gemeinde Thüngen treibt die Umstellung der Straßenlampen auf LED-Leuchtmittel voran. Noch in diesem Winter sollen 20 Stück im Bereich Heckenweg, Bienleite und Geisleite für 10 500 Euro durch die Energieversorgung Lohr-Karlstadt umgerüstet werden. Bezüglich des Lampentyps wird die Verwaltung in den nächsten Tagen Vorschläge machen, über die dann der Bauausschuss entscheiden wird. Mittelfristig sollen auch die Retzstadter Straße und das Gebiet am Boden umgestellt werden.