
"Die Bewahrung unserer Streuobstwiesen", so Sabrina Jochum, Projektleiterin beim Naturpark Spessart, "ist von großer Bedeutung für die lokale Natur und ist eine große Herausforderung." Um sicherzustellen, dass die Flächen erhalten bleiben, setzt der Naturpark Spessart e.V. regelmäßig auf das Pflanzen junger Obstbäume. Diese Maßnahme wurde heuer wieder durch die Unterstützung von Freiwilligen ermöglicht.
In Rothenfels beteiligten sich alle drei Personen aus dem Bürgermeisteramt - Michael Gram, Daria Schürmann und Werner Grün. Ihnen standen 15 weitere Menschen aus Rothenfels tatkräftig zur Seite. Bei weiteren Pflanzungen halfen das Ehepaar Dr. Patrycja und Tobias Schürmann, Antonia Dörringer und Markus Latt vom Naturpark.
Der Fokus lag dabei auf alten und regionalen Sorten. Darunter Winterzitronenapfel oder der asiatische Wildapfel Malus sieversii. Er gilt als eine der Urformen des Kulturapfels.
Außer Birnen, Kirschen, Mirabellen, Walnüssen und Zwetschgen wurden Speierlinge und Edelkastanien gesetzt.
Jochum betonte, dass die Herausforderung nach dem Anwachsen der Bäume folge. Ohne einen fachgerechten Schnitt würde die Krone instabil werden, Äste brechen und die entstehenden Wunden würden Krankheiten und Pilzen Tür und Tor öffnen, was oft das Schicksal eines Baumes besiegelt.
Der Naturparkverein engagiert sich daher auch in der Erziehung junger Bäume und bemüht sich darum, alte Exemplare so lange wie möglich zu erhalten. Die Pflege an 145 Altbäumen erfolgt laut Projektleiterin ab Herbst 2024.
Pflanzungen erfolgten in den Gemeinden Burgsinn, Esselbach, Gemünden, Neuhütten, Rieneck, Rothenfels und Wiesthal.
Jochum gab an, dass außerdem neue Streuobstflächen in Rieneck geschaffen werden. Bei der sogenannten Initialpflege handelt es sich um alte, verwahrloste, eingewachsene Streuobstbestände. Diese müssen zunächst freigestellt werden, um später junge Bäume nachpflanzen und die alten Bäume pflegen zu können. Nach der Freistellung könne in der nächsten Saison auch dort gepflanzt werden.
Die Gesamtkosten für die Pflanzsaison 2023/24 belaufen sich laut Jochum auf 51.516 Euro. Gemäß Landschaftspflege- und Naturpark-Richtlinien (LNPR) werden 90 Prozent der Summe gefördert.
Von: Jennifer Weidle (Pressereferentin, Naturpark Spessart e.V.)
