
Mit sechs Obst- und Gartenbauvereinen (OGV) nahm der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Main-Spessart am landesweit ausgeschriebenen Kinder- und Jugendwettbewerb "Streuobst Vielfalt - Beiß rein" teil. Teilnehmer waren die OGVs Stetten, Wiesenfeld, Binsfeld, Birkenfeld, Laudenbach und Himmelstadt.
Im Dorfgemeinschaftshaus Büchold fand die auf 20 Minuten beschränkte Präsentation und anschließende Beurteilung der Projekte statt. Der Jury gehörten Karl Michel (Mitglied im Bund Naturschutz Ortsverband Werntal und ehemaliger Grundschulrektor), Conny Schlosser (Geschäftsführerin der Bund Naturschutz-Kreisgruppe Main-Spessart), Krischan Cords (Geschäftsführer der Main-Steuobst-Bienen eG), Christiane Brandt (Gebietsbetreuerin Muschelkalk) und Herbert Kirsch (Landschaftspflegeverband Main-Spessart) an. Die Gesamtmaßnahme wurde von Kreisfachberater für Gartenbau und Landespflege, Hilmar Keller, geleitet und organisiert.
Ziel des Wettbewerbs war es, Kindern und Jugendlichen den Wert der Streuobstwiesen verständlich, erleb- und begreifbar zu machen. Zeitgleich sollten die jungen Menschen für altes Wissen begeistert werden. Durch das Herausstellen besonderer Aktionen wie Baumpflanzung, Wiesenexkursion, Obsternte oder der Besuch beim Imker sollte den Jugendlichen der Nutzen der Streuobstwiesen wieder nähergebracht werden. Wichtig war dabei auch die soziale Komponente.
Zu Beginn der Wettbewerbsauslobung stellte Kreisfachberater Hilmar Keller fest, dass Streuobstwiesen wertvolle Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten und prägende Landschaftselemente seien. Durch den steigenden Flächenverbrauch und mangelnder Pflege seien diese massiv in ihrem Bestand gefährdet. Gleichzeitig verwies er auf die gesundheitliche Bedeutung der Streuobstwiesen, die seit hunderten von Jahren zur Sicherung der vitaminreichen Ernährung für die Bevölkerung angelegt wurden. Heute würden sie aufgrund historischer Obstsorten auch ein kulturelles Erbe darstellen, das es zu erhalten gelte.

Keller war begeistert vom Ideenreichtum und dem großen Aufwand, den die Obst- und Gartenbauvereine bei der Durchführung ihrer Aktivitäten investierten. Insgesamt wurden im Jahresverlauf 43 Aktionen durchgeführt, die über 900 Kinder, Jugendliche und Erwachsene erreichten.
Beurteilt wurden unter anderem die Kriterien: Anzahl der teilnehmenden Kinder, die Menge des gesammelten Obstes, die Verwertung des Obstes, die Gesamtorganisation, die Ansprechgruppen (Kindergarten und Schule), der Bau von Nistmöglichkeiten, die Tier- und Pflanzenbestimmung auf der Streuobstwiese, Basteln, Malen, originelle Geschichten und ausgefallene Kreativität. Für letzteres gab es Zusatzpunkte.
Insgesamt 100 Punkte konnten erreicht werden und als erster Preis lockte eine mobile Saftpresse. Diese erhielt der Obst- und Gartenbauverein Birkenfeld. Zweitplatzierte wurden die Obst- und Gartenbauvereine Wiesenfeld und Binsfeld. Sie dürfen sich – wegen gleicher Punktzahl - jeweils auf eine kleine mobile Saftpresse freuen. Der vierte Platz ging an den OGV Laudenbach und zweimal den fünften Platz erreichten die Obst- und Gartenbauvereine Himmelstadt und Stetten. Die Preisträger der Plätze vier und fünf erhalten neben einer handbetriebenen Apfelschälmaschine auch einen Gutschein zum Pressen von Apfelsaft in einer Kelterei im kommenden Jahr.