Die Kommunale Verkehrsüberwachung in Hammelburg erweitert ihr Revier. Jetzt hat der Stadtrat von Gemünden beschlossen, auf die Dienstleistung aus Hammelburg zurück zu greifen (wir berichteten am Mittwoch). Saaleaufwärts werden die ausgestellten Knöllchen künftig verwaltet.
Und die Stadt Hammelburg hat offenbar noch mehr Eisen im Feuer. Nachdem in Oberbayern ein Zweckverband zur Verkehrsüberwachung aufgeflogen war (wir berichteten), haben acht weitere unterfränkische Gemeinden vages Interesse an einer Zusammenarbeit mit Hammelburg bekundet. Schon ernster seien die Absichten bei zwei Städten noch größer als Gemünden, sagt Bürgermeister Ernst Stross. Er möchte Einzelheiten erst bekannt geben, wenn man sich handelseinig geworden ist. Für Salz und Unsleben werden die Knöllchen bereits in Hammelburg verwaltet.
Sollten nach Gemünden nun weitere Kommunen Kunden bei der Stadt Hammelburg werden, müsse man sich Gedanken über eine Neuorganisation der Verkehrsüberwachung machen. Derzeit hat das Amt für öffentliche Ordnung vier Mitarbeiter, die aber auch für Brandschutz und Hochwasser in der Stadt zuständig sind. Alle Mehrarbeit werde derzeit bei zwei Halbtagskräften über eine Aufstockung von Stunden erreicht.
Sollten zwei weitere Städte vom Hammelburger Angebot gebrauch machen, könnte sich Referatsleiter Peter Sell die Gründung eines Kommunalunternehmens vorstellen. Dann könnte das bisherige Amt seine Leistungen nicht mehr nur nach Pauschalen in Rechnung stellen, sondern nach tatsächlichen Fall-Kosten. Daraus könnte die Beschäftigung von drei Mitarbeitern für die Knöllchen-Verwaltung folgen, dann in neuen Räumen.
Allerdings muss sich der Stadtrat noch mit dem Thema befassen. Ein Problem der neuen Struktur: Hat man sie erst einmal geschaffen, müssen entsprechend Knöllchen fließen, um die Kosten zu decken. Kommunen aus dem Landkreis sind nach wie vor nicht bei den Interessenten.