Kürzlich lud "KRASS", der "Klub Rassismus ablehnender Schülerschaft" am Friedrich-List-Gymnasium Gemünden, die achten Klassen zu einer Führung entlang der acht in Gemünden verlegten Stolpersteine ein. Bei dem Rundgang wurden die kleinen Mahnmale gereinigt und in Gedenken an die Menschen, denen sie gewidmet sind, Blumen niedergelegt.
Seit ungefähr zehn Jahren erinnert "KRASS" auf diesem Weg an das Schicksal ermordeter jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger; so zum Beispiel an Arthur Kahn, einen jungen Medizinstudenten, der 1933 in Dachau erschossen wurde, und an Nathan Weinberg, seinen kleinen Neffen, der 1941 - noch keine sechs Jahre alt - mit seiner Mutter Fanny nach Minsk deportiert wurde. Für die Stolpersteine der beiden hatte "KRASS" 2021 die Patenschaft übernommen.
Natürlich berichteten die Jugendlichen auch von den Vorfällen, die sich in der Pogromnacht 1938 in Gemünden zugetragen hatten. Am lokalen Gedenkort Deportation - dort, wo sich einst die Synagoge befand - legten die Schülerinnen und Schüler ebenfalls Blumen nieder.
Von: Jürgen Endres (FLG)