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"Stille Jahre in Gertlauken – Schule im Krieg": Filmdreh im Lohrer Schulmuseum
Nach dem Interview: Ludwig Duncker, Henriette Piper und Margareta Götz im Schulmuseum Lohr.
Foto: Jörg Naß | Nach dem Interview: Ludwig Duncker, Henriette Piper und Margareta Götz im Schulmuseum Lohr.
Lisa-Marie Lenk
 |  aktualisiert: 18.09.2022 02:28 Uhr

Für einen Tag lang ist das Schulmuseum Lohr zum Drehort geworden. Das Filmteam um die Dokumentarfilmerin Henriette Piper und den Kameramann Jörg Naß interviewte kürzlich die beiden Pädagogen Ludwig Duncker aus Gießen und Margareta Götz aus Würzburg in den Räumen in Sendelbach.

Das Schulmuseum in Lohr habe sich als Drehort besonders gut geeignet, heißt es in einer Pressemitteilung des Filmteams, da das Museum unter Leitung von Eduard Stenger als einziges in Deutschland ein Klassenzimmer biete, das von der Schulbank bis zur Landkarte mit originalen Exponaten aus der Zeit der NS-Diktatur ausgestattet sei. Um diese Zeit soll es im Film "Stille Jahre in Gertlauken – Schule im Krieg" gehen, so nahmen die Experten Platz und gaben Antworten zum Themenkomplex "Schule im Krieg".

Bestseller als Ausgangspunkt

Ausgangspunkt für den Film, der vom ostpreußischen Landesmuseum im Auftrag des Marburger Herder Instituts produziert wird, ist der 1985 erschiene Bestseller "Stille Jahre in Gertlauken", heißt es im Pressetext weiter. Die Autorin Marianne Peyinghaus schildert darin das Dorf- und Schulleben in dem ostpreußischen Gertlauken.

Dorthin wurde 1941 die 21-jährige Junglehrerin Marianne Günther aus Köln geschickt, um 115 Dorfkinder zu unterrichten. Ihre Briefe an die Eltern, die im Westen bereits mit Bombardements und Zerstörung leben müssen, schildern ein idyllisches Ostpreußen, in dem der Krieg zunächst noch weit weg ist. Die Schüler sind aber bereits von Kriegsfolgen hart betroffen. Seit Kriegsbeginn hatten sie kaum Unterricht. Was Marianne Günther mit ihren nur eineinhalb Jahren Ausbildung und als einzige Lehrerin in Gertlauken zu meistern hat, ist für heutige Studierende unvorstellbar.

Auch darüber ging das Gespräch mit den beiden Professoren, die Experten für Schulgeschichte, Didaktik und Kindheit sind. Das Schulmuseum konnte mit zahlreichen Fibeln und Schulbüchern aus früheren Ausstellungen beitragen. 

Der Film wird ab Ende dieses Jahres auf der Wissensplattform www.copernico.eu zu sehen sein und seine Premiere 2023 im ostpreußischen Landesmuseum haben.

 
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