Der Forstbetrieb der Stiftung Juliusspital Würzburg übernimmt die Betriebsleitung, den Holzverkauf und die Betriebsausführung für den Wald der Gemeinde Gräfendorf. Nun setzten Gräfendorfs Bürgermeister Johannes Wagenpfahl und Stiftungsleiter Walter Herberth ihre Unterschriften unter den vom 1. Mai 2021 bis 30. Juni 2026 geltenden Vertrag, heißt es in einer Pressemitteilung der Stiftung Juliusspital.
Der Forstbetrieb des Juliusspitals übernimmt alle Arbeiten im Gemeindeforst in eigener Verantwor-tung. Die Betriebsleitung beinhaltet unter anderem die komplette Planung, Durchführung und Kon-trolle der Waldbewirtschaftung sowie die Vorstellung der Betriebsergebnisse im Gräfendorfer Ge-meinderat in Verbindung mit Waldbegängen. Dazu kommt die Übernahme des Holzverkaufs für die Gemeinde.
„In Gräfendorf sind die juliusspitälischen Wälder konzentriert und unser Forstbetrieb angesiedelt, daher ist für die Stiftung Gräfendorf ein fester Begriff“, erklärte Juliusspital-Stiftungsleiter Walter Herberth bei der Vertragsunterzeichnung. Ebenso wie die Weinberge und die landwirtschaftlichen Flächen der Stiftung unterstützen auch die Einkünfte aus dem Forst die sozialen Projekte des Julius-spitals seit jeher.
Bereits seit dem 1. November 2020 hatten Juliusspital-Forstbetriebsleiter Matthias Wallrapp und sein Team den Gräfendorfer Gemeindewald kommissarisch betreut. Dieser Interimsvertrag läuft zum 30. April aus, nun setzten die Verantwortlichen von Stiftung und Gemeinde den neuen Vertrag auf dauerhafte Füße. „Die Entscheidung ist uns leichtgefallen nach der Probezeit“, sagte Gräfendorfs Bürgermeister Johannes Wagenpfahl. „Die Herren Wallrapp und Söder leben und verstehen den Wald." Der Gräfendorfer Forst umfasst eine Fläche von über 1036 Hektar, davon etwa die Hälfte in der Gemarkung Wolfsmünster.
Ziel der Bewirtschaftung sei es, so Wallrapp, einen standortgemäßen, gesunden, stabilen und leis-tungsfähigen Wald zu erhalten und teilweise durch Umbau neu zu schaffen. Dieser solle gleicherma-ßen ökologische, ökonomische und soziale Ansprüche erfüllen und den klimatischen Veränderungen gewachsen sein. Dabei sei absehbar, dass die Wirtschaftlichkeit gegenüber den anderen Zielen der Waldbewirtschaftung mittelfristig an Bedeutung verlieren wird, so der Forstmann. Der jährliche Hiebsatz beläuft sich laut der Forsteinrichtung auf aktuell 7000 Festmeter in der Gesamtnutzung.
Der Forstbetriebsleiter führte aus, dass für die kommenden Jahre umfangreiche Pflanzmaßnahmen zum Umbau der reinen Nadelholzbestände in Klimatolerante Mischwälder notwendig würden.