Vor einigen Monaten war auf einem Berg oberhalb von Frammersbach eine Bodenstruktur in Form eines regelmäßigen achtspitzigen Sterns entdeckt worden. Vergleiche mit ähnlichen Anlagen hatten ergeben, dass es sich um eine Sternschanze, eine Geschützbastion, handelt, die mit Wall und Graben gesichert war. Die besondere Form erlaubte ein Feuern der Geschütze nach allen Richtungen.
Bei einer Veranstaltung am Freitag in Frammersbach gab Professor Burkhard Büdel bekannt, dass inzwischen im süddeutschen Bereich eine Reihe weiterer solcher Schanzen entdeckt wurde, darunter auch eine im Wald bei Steinbach in Richtung Schönrain-Hofstetten. Solche Anlagen wurden von allen im Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648) beteiligten Parteien genutzt. Näheres könnte also nur eine Untersuchung der Anlage ergeben.
Für die Anlage bei Steinbach kämen als Erbauer in erster Line wohl schwedische Truppen in Frage, aber auch kaiserliche oder französische unter Marschall Turenne, der gegen Ende des Krieges zeitweilig sein Hauptquartier in Lohr hatte. Von dem nunmehr entdeckten Standort aus konnte man sowohl den Main als auch die parallel dazu laufenden Straßen und Wege beschießen.
Die Schanzen in Frammersbach und Steinbach wurden mit Hilfe eines Computerprogramms entdeckt, das in der Lage ist, aus einem Geländerelief den Bewuchs mit Wald oder Büschen wegzurechnen, der auf normalen Luftaufnahmen verhindert, dass man darunter verborgene Bodenerhebungen erkennen kann. Genutzt wird dieses Programm hauptsächlich bei der Altstraßenforschung.