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Karlstadt
Sterben als Teil des Lebens begreifen statt zu verdrängen
Mit der letzten Lebensphase beschäftigt sich die Ausstellung 'ich begleite dich' in der Schalterhalle der Sparkasse Karlstadt am Marktplatz. Der Hospitz-Verein Main-Spessart hat sie beim Deutschen Hospitz- und Palliativ-Verband ausgeliehen. Das Bild zeigt (von links): Voritzender Heribert Zeller, Vorstandsmitglied Irene Preis und Sparkassen-Gebietsdirektor Peter Schmitt.
Foto: Jürgen Kamm | Mit der letzten Lebensphase beschäftigt sich die Ausstellung "ich begleite dich" in der Schalterhalle der Sparkasse Karlstadt am Marktplatz.
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 10.07.2022 02:28 Uhr

"Ich begleite dich!" ist der Titel der Ausstellung, die derzeit in der Schalterhalle der Sparkasse Karlstadt zu sehen ist. Sie dreht sich um die letzte Lebensphase und damit um ein Tabuthema der Gesellschaft. Der Hospitz-Verein Main-Spesssart hat sie beim Deutschen Hospiz- und Palliativ-Verband ausgeliehen. Neben Informationen zur Hospizidee, dass Menschen jeden Lebensalters – von Kindern bis zu alten Menschen samt Familien und ihnen Nahestehende – in der letzten Lebensphase Zuwendung und Unterstützung brauchen, machen kurze, emotional gehaltene Texte vor allem deutlich, dass Sinne und Erinnerungen gerade in dieser Lebensphase einen hohen Stellenwert haben. Heribert Zeller, Vorsitzender des Hospitz-Vereins Main-Spessart, berichtete von Wahrnehmungen Kranker und ihren Reaktionen, "plötzlich sagen sie etwas, das einen verblüfft".

Anders als viele vermuteten, sei es für ausgebildete Hospitzhelfer keine belastende Situation, denn es gehe um Lebensbegleitung. Oft seien die Angehörigen erleichtert und dankbar für die noch mögliche schöne Zeit. Die Ausstellung solle ein Anstoß sein, sich mit der Thematik zu beschäftigen, was sich lohne.

Würdiger Abschied und die Trauerarbeit

Sparkassen-Gebietsdirektor Peter Schmitt freute sich bei der Eröffnung im kleinen Rahmen, dass das Forum der Halle nun wieder genutzt werden kann. Die Erfahrung lehre, das Sterben als Teil des Lebens zu begreifen, statt es zu tabuisieren. Dies mache vieles leichter. Das gelte nicht nur für einen würdigen Abschied und die Trauerarbeit. Ganz profan gehöre der Umgang mit dem Nachlass zum Alltag eines Geldinstituts. Es sei ein deutlicher Unterschied, ob jemand rechtzeitig alles geregelt hat oder den Hinterbliebenen in der nicht einfachen Zeit (nervende) Formalien erklärt werden müssen.

Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 22. Juli zu den üblichen Schalteröffnungszeiten der Sparkassenfiliale am Karlstadter Marktplatz.

 
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