
Einen besonderen Schatz vermachte die Familie Zink den Geschichtsfreunden Stetten. Mehr als 40 Jahre hatte ihr vor zwei Jahren verstorbener Vater Albert Zink Sterbebildchen aus seinem Heimatort Stetten gesammelt und in fünf Sammelordnern aufbewahrt, heißt es in einer Pressemitteilung des Geschichtsvereins Stetten. Das älteste von Anton Lambrecht ist rund 130 Jahre alt und hat seinen Platz neben dem Andenken an dessen Ur-Ur-Enkel Erhard Lambrecht, der genau 120 Jahre später verstorben ist. Insgesamt waren auf diese Weise rund 1500 Sterbebildchen zusammengekommen.
Diese eindrucksvolle Sammlung ist nicht nur eine Erinnerung an so viele Menschen, die in Stetten gelebt haben und hier gestorben sind, sie ist auch eine unersetzliche Dokumentation über die Verwandtschaftsverhältnisse im Dorf und die Veränderungen im Laufe der vielen Jahrzehnte. Nicht nur, dass die heutigen Erinnerungsbilder fast ausschließlich in Farbe gehalten sind und in der Regel auch Fotografien der Verstorbenen zeigen, es fehlen jetzt oftmals auch die frommen Texte und die Bitten der Hinterbliebenen um die Erlösung ihrer Verstorbenen. Erschütternd sind zudem Nachrufe von gefallenen Soldaten in den beiden Weltkriegen. Zwar ist hier gelegentlich vom Heldentod und vom "Altar des Vaterlandes" die Rede, doch allzu oft wird die Verzweiflung über das Sterben des "innigstgeliebten Gatten und Sohns" zur Sprache gebracht.
Birgit Hofer, eine der Töchter von Albert Zink, übergab nun die Sammlung ihres Vaters an die Geschichtsfreunde Stetten. Der Vorsitzende Georg Riedmann und der Ortschronist Edgar Burkard sahen die Gabe als ein wertvolles Stück Heimatgeschichte, das nicht nur aufbewahrt, sondern möglichst weitergeführt werden solle.