
Die Kommunalwahlen im März 2014 brachten einige Veränderungen in den Chefetagen der Rathäuser im Landkreis Main-Spessart. In Neustadt wurde vor drei Jahren der stellvertretende Lohrer Stadtkämmerer Stephan Morgenroth (Bürgerliste) zum neuen Bürgermeister der knapp 1300 Einwohner zählenden Gemeinde gewählt; am 1. Mai 2014 trat der damals 41-Jährige seinen Dienst an. Zur Halbzeit seiner ersten Amtsperiode sprachen wir mit ihm.
Stephan Morgenroth: Selbstverständlich! Ohne Freude am Beruf Bürgermeister wäre dies alles auch gar nicht zu bewältigen. Dafür hängt viel zu viel Zeit an diesem Ehrenamt.
Morgenroth: Ich denke bei allen in Angriff genommenen Projekten – und das waren nicht gerade wenig. Erwähnen möchte ich unter anderem nur die Teilsanierungen der Trinkwasserversorgung sowie die Sanierung der ehemaligen Hausmülldeponie im Ortsteil Erlach. Weiterhin der Umbau unserer ehemaligen Schule zu einem modernen, barrierefreien Rathaus. Weiterhin wurde über das Förderprogramm des Freistaats für den Breitbandausbau das gesamte Gemeindegebiet mit 30 bis 50 MBit/s internettechnisch auf den aktuellen Stand gebracht.
Spielplätze wurden erneuert und auch im gemeindlichen Kindergarten wurden und werden noch einige Investitionen vonnöten sein. Gleiches gilt für unsere gemeindliche Kläranlage. Zudem wurden große Teile der Straßenbeleuchtung in Neustadt und Erlach auf die neueste Technologie mit LED umgerüstet. Auch im Bereich des Forstes sowie unseres Bauhofs wurde in neue Fahrzeuge investiert.
Aktuell sind wir gerade bei der Herstellung unseres neuen Dorfplatzes, welchen wir aus Mitteln der Dorferneuerung in Zusammenarbeit mit dem Amt für ländliche Entwicklung bauen.
Morgenroth: Wenn es nach mir ginge – überall. Aber gut Ding braucht Weile und man kann nicht alles auf einmal erledigen. Das habe ich die vergangenen drei Jahre auch gemerkt. Hierbei möchte ich auch gleich die Gelegenheit nutzen, um mich beim Gemeinderat aber vor allem bei meinem Zweiten Bürgermeister Klaus Schwab ganz herzlich zu bedanken. Ohne die gute Zusammenarbeit im Rat sowie den unermüdlichen Einsatz meines Stellvertreters wäre dies alles sicherlich nicht möglich gewesen.
Morgenroth: Bisher eigentlich nicht. Da ich ja selbst aus der Verwaltung komme, wusste ich ja in etwa, was auf mich zukommt. Dennoch sind einige Nebenkriegsschauplätze oft nur schwer zu verarbeiten.
Morgenroth: Ich müsste lügen, wenn ich nein sagen würde. Ich bin bisher zufrieden und auch stolz auf unsere Gemeinde. Denn all das haben wir nur gemeinsam geschafft.
Morgenroth: Die größten Projekte, die in den nächsten Jahren anstehen, betreffen die Sicherung unserer eigenen Trinkwasserversorgung. Hierbei sind wir im Moment mitten in der Planungsphase. Schwierige Entscheidungen stehen an, da es bei der Gesamtsanierung und teilweisen Erneuerung der Trinkwasserversorgung um mehrere Millionen Euro geht. Dies ist für unsere Gemeinde nicht einfach zu stemmen. Hinzu kommen Sanierungen der Kanalisation sowie die Generalsanierung im Bereich des Gemeindeteils Siedlung. Ein Abschluss der Maßnahmen bis 30. April 2020 wäre wünschenswert, aber vermutlich nicht ganz realisierbar. Aber wir werden unser Bestes tun. Erwähnen möchte ich auch noch die 1250-Jahr-Feier unserer Gemeinde, die im Jahr 2019 ansteht.
Morgenroth: Das ist eine gute Frage. Grundsätzlich ja, da ich gerne alle begonnenen Maßnahmen noch verwirklichen und auch abschließen möchte. Zudem macht mir die Arbeit sehr viel Spaß, auch wenn dafür die Familie oft hinten anstehen muss. Das ist eben die andere Seite der Medaille. Aber was tatsächlich in drei Jahren ist ...