Der Vorsitzende des Bunds Naturschutz, Torsten Ruf, nimmt zur Ablehnung des Naturlehrpfads am Romberg Stellung. "Ich leite seit zehn Jahren Exkursionen am Romberg und kenne die Potentiale des Gebiets für Umweltbildung und nachhaltigen Tourismus", schreibt er. Vor allem durch Bewerbung im Programm des Naturparks Spessarts seien 50 Teilnehmer pro Exkursion, die teilweise aus bis zu 100 Kilometern Entfernung anreisten, keine Seltenheit gewesen.
Zudem sei das Gebiet als Naherholungsgebiet für die Bevölkerung von hohem Wert. "Der bereits mit viel Vorarbeit fertig geplante und sehr ansprechende, interaktive Lehrpfad hätte die Besucherzahl sicherlich stark erhöht, die Besucher gelenkt, für den schonenden Umgang mit der Natur sensibilisiert und auch zu positiven wirtschaftlichen Aspekten für die Altstadt sowie Sendelbach geführt", erklärt Ruf in seiner Stellungnahme. Diese "durchwegs positiven Effekte" hätten durch weitere und zusätzlich geschulte Exkursionsleiter verstärkt werden können.
"Und dass wir massive Mängel bei der Umweltbildung und beim Naturbezug haben, merkt man spätestens dann, wenn ein Lohrer Grundschüler erst bei einer Exkursion am Romberg das erste Mal in seinem Leben hohes Gras erblickt", ist sich Torsten Ruf sicher. Die Chance sei jetzt "leider" vertagt und der Naturpark Spessart als "wichtiger Partner der Stadt Lohr unnötig und verständlicherweise verärgert". Nachhaltige Politik sehe anders aus, meint Ruf.
Den benötigten Eigenanteil für zehn Lehrpfade könne man ganz leicht aufbringen, wenn man auf das ökologisch und städtebaulich abzulehnende Baugebiet „Südlich Steinfelder Straße“ am Osthang des Rombergs verzichten würde. "Aber dafür benötigt es viele neue Köpfe mit Weitblick im Stadtrat", heißt es am Ende der Stellungnahme.
Es benötigt viele neue Köpfe im Stadtrat und im Bürgermeisteramt, wohlgemerkt.