Weniger Schüler bei einem höheren ungedeckten Bedarf lassen die Verwaltungsumlage des Schulverbandes Zellingen auf 3310 Euro je Schüler steigen. Im vergangenem Jahr lag sie noch rund 380 Euro niedriger. Warum das so ist, erläuterte Ines Rössler detailliert in der Verbandsversammlung, die den neuen Haushalt einstimmig beschloss. Keine schöne Situation für die neue Kämmerin, die den Schulhaushalt zusätzlich zum Zellinger Gemeindehaushalt übernahm.
In der Geschichte des Verbandes gab es allerdings Jahre mit noch höherer absoluter und relativer Umlage. So waren es erst 2015 je Schüler 3406 Euro, und insgesamt mussten mit ihr 395 100 Euro statt wie in diesem Jahr 377 400 Euro finanziert werden. Verteilt werden sie auf 114 Schüler, zwei weniger als im Vorjahr.
Das bedeutet, dass der Markt Zellingen für 85 Schüler 281 381 Euro bezahlt, die Gemeinde Retzstadt für 17 Schüler 56 276 Euro und die Gemeinde Himmelstadt für zwölf Schüler 39 724 Euro.
Insgesamt summieren sich die Ausgaben des Verwaltungshaushaltes auf 426 912 Euro, denen 49 530 Euro an Einnahmen gegenüber stehen. Der Vermögenshaushalt von 53 632 Euro wird ohne Vermögensumlage finanziert. Positiv wirkt sich auf den Haushalt ein übernommener Überschuss von 51 000 Euro aus dem Vorjahr aus.
Deutlich erhöhen musste die neue Kämmerin den Ansatz für die freiwillige Schülerbeförderung. Dabei geht es um die Schüler aus Retzbach, für die keine Beförderungspflicht besteht, weil ihr Schulweg unter drei Kilometern liegt. Bis zum Haushalt 2015 waren sie bei der gesetzlich notwendigen Schülerbeförderung gebucht, doch der bayerische kommunale Prüfungsverband bemängelte das kürzlich. Dadurch sank das Rechnungsergebnis bei der gesetzlich notwendigen Schülerbeförderung gegenüber dem Ansatz um 15 500 auf knapp 47 000 Euro, heuer sind 48 000 Euro geplant. Gleichzeitig stiegen die Ausgaben für die freiwillige Schülerbeförderung 2016 um 12 000 auf fast 20 000 Euro. Heuer sind 21 500 Euro im Haushalt vorgesehen.
Für einen Schüler aus dem Verbandsbereich, der die Mittelschule Thüngersheim besucht, muss der Schulverband 7670 Euro Gastschulbeitrag bezahlen, für Schüler, die auf die Mittelschule Karlstadt gehen 80 000 Euro, 10 000 Euro weniger als 2016 angesetzt. Laut Schulleiterin Katja Leipold geht es dabei um die gebundene Ganztagsschule, und diese Schüler wechseln nach der sechsten Klasse erfahrungsgemäß immer auf den M-Zug. Beides bietet die Mittelschule Zellingen nicht an.
Neu im Verwaltungshaushalt sind 2000 Euro für eine Schülerfirma, die Catering bei Schulveranstaltungen betreibt. Das Geld besteht zur Hälfte aus Förderung der Regierung von Unterfranken und einer Spende des Rotary-Clubs. Am Hausmeisterwohnhaus wurden 2016 die Fenster getauscht, heuer ist ein neuer Anstrich geplant.
An Investitionen sind heuer insgesamt 41 000 Euro vorgesehen, in den Folgejahren nur noch je 21 000 Euro. Im Bereich Gebäude entfallen 4000 Euro auf den Bodenaustausch in einem Klassenzimmer und 17 000 Euro auf ein Beleuchtungskonzept mit neuen Lampen das Außenbereiches.
Auf den Schulbereich entfallen 20 000 Euro als bewegliches Anlagevermögen. Über die Hälfte machen Fußballtore und Turnmatten für den Sportunterricht (5400 Euro) und ein weiteres interaktives Whiteboard (5000 Euro) für die achte Klasse aus. Drei Klassenzimmer sollen neue Beamer (3000 Euro) bekommen. Der Montagezeitpunkt ist aber noch offen, weil darunter zwei Räume sind, die als Ausweichräume bei der Kindergartensanierung vorgesehen sind. Außerdem sollen zwei Laptops, drei Dokumentenkameras, Musikinstrumente und ein Rednerpult angeschafft werden.
Für die erfolgte Sanierung des Flachdaches nahm der Verband im Jahr 2015 ein langfristiges KfW-Darlehen über 240 000 Euro auf. Dafür zahlt er in diesem Jahr 5750 Euro Zinsen (Zinssatz 1,27 Prozent) und tilgt planmäßig 12 632 Euro, was die Verschuldung bis zum Jahresende auf 208 420 Euro reduziert.