Beschwingt und locker wie am ersten Tag, so feierten Chor und Band "Mehr" ihr 30-jähriges Bestehen mit hundert begeisterten Zuhörerinnen und Zuhörern in der Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul. Im Rahmen der von Chorleiter Klaus Simon gegründeten regelmäßigen "Abendgesänge" erklangen unter dem Motto "Durch die Jahre – Durch die Zeit" alte und neue Songs mit neuem geistlichen Liedgut, umrahmt von meditativen Texten und Fürbitten.
Der damalige Rienecker Pastoralreferent Klaus Simon, erinnerte an die Gründerzeit, als man die Idee umsetzte, mit modernen Liedern Kirche lebendiger zu gestalten. "Es sollte etwas "mehr" im Ohr bleiben als das "Gehet hin in Frieden", so Simon. Und weiter: "Am Anfang waren es 15 Kinder und Jugendliche aus Rieneck und Schaippach. Über die Jahre kamen die Erwachsenen dazu und der Einzugsbereich erweiterte sich auf viele Orte der Region." Es sei eine stolze Bilanz, man habe in 30 Orten insgesamt 200 Gottesdienste mitgestaltet.
Chor zeigte seine Vielseitigkeit
So gesehen passe der Name "Mehr". Er stehe laut Simon aber für Vieles, auch für die Beschreibung, was Gott ist: "Es ist etwas, was im Leben trägt. Und das wünsche ich unserer Gruppe und Ihnen allen." Mit dem Titelsong "Mehr, mehr, viel mehr" eröffnete der für diesen Abend durch einige Ehemalige auf rund zwei Dutzend Sängerinnen und Sänger ausgeweitete der Chor das Konzert. Die Einleitung gestaltete Uwe Friedel melodisch mit dem Altsaxophon, begleitet von Karina Sachs (Klarinette), Sybille Spanheimer (Querflöte), Uli Ebert (Gitarre), Klaus Simon und Clemens Atzmüller (Piano), Ludwig Volpert (Baß) und Claudia Simon (Cajon).
Die Sängerinnen und Sänger, von denen der Chor noch einige brauchen könnte, so Simon, stellten sich im Laufe des Abends kurz vor. Schon beim zweiten Titel, dem Gospel "Heaven is a Wonderful Place", begann das Publikum mitzugehen und spendete Beifall. In der Folge zeigte die Gruppe ihre Vielseitigkeit. Mit südamerikanisch anmutendem Schlagwerk und viel Rhythmus erklang "Du bist meine Zuversicht", danach der mehrstimmige Kanon "Schritt für Schritt" und beim Refrain "Papierflieger beladen mit Glück" zum Lied "Himmelreich" wurde der Wunsch in die Tat umgesetzt und ins Publikum flogen Schwärme von himmelblauen Papierfliegern.
Ehemalige Chormitglieder singen mit
Höhepunkt des Konzerts war zweifellos die Erweiterung des Chors um zahlreiche "Ehemalige", sodass am Ende etwa 60 Mitwirkende vor dem Chorraum "Keinen Tag soll es geben" stimmgewaltig intonierten und bewiesen, dass sie sich immer noch gut in den harmonischen Klangkörper integrieren können. Klaus Simon wurde für dieses Stück am Piano von Clemens Atzmüller vertreten, er selbst bekam einen Dirigentenstab überreicht, der sonst nicht zu seinem Instrumentarium zählt. Ein Präsent gab es obendrein und Blumen für seine Ehefrau Claudia.
Beim Schlusslied "Sommerleicht" klatschten und sangen alle mit, es folgten stehender Applaus und ein geselliges Treffen in der Weinbar "Schelch" und dem angrenzenden "Freiraum". Nach Gesang und Musik folgten Gespräche, ganz passend zum Motto "Durch die Jahre – durch die Zeit".