Die Lange Einkaufsnacht hat eine kleine Tradition und fand am Freitag wieder eine erfolgreiche Fortsetzung durch den Stadtmarketingverein und das Kulturamt. Zum neunten Mal wurde die lange Nacht organisiert, achtmal von der Werbegemeinschaft und nun, nach dem Zusammenschluss von Werbegemeinschaft und „Gemünden aktiv“ zum „Stadtmarketingverein Gemünden aktiv“, zum ersten Mal in der neuen Vereinsstruktur.
„Brückenspechte“ am Werk
Immer wieder etwas Neues lassen sich die Organisatoren einfallen – diesmal stand die Lange Nacht ganz im Zeichen der Künste. Dieses Motto bezieht sich auf das Kunstprojekt „Brückenspechte“, denn hier sind aus dem Schutt der abgerissenen Mainbrücke an die 100 große und kleine Kunstwerke entstanden, die am Freitag um 22.30 Uhr am Kirchplatz vorgestellt wurden.
Siegfried Hartmann gewinnt
Danach wurde dann der Gewinner des Preisausschreibens gezogen, das der Stadtmarketingverein in den vergangenen zwei Wochen veranstaltet hatte. Siegfried Hartmann war der Glückliche, ausgerechnet einer der Hobbykünstler, die am „Brückenspechte“-Projekt teilgenommen hatten. Das zu erratende Lösungswort war das Scherenburgfest, und dort, am Samstagabend, genoss Siegfried Hartmann mit seiner Frau und vier Nachbarn seinen Gewinn einen weiß eingedeckten „VIP-Tisch“.
Topmodels aus der Nachbarschaft
Kunst in einem anderen Sinn wurde in der Langen Nacht ebenfalls vor der Pfarrkirche präsentiert: „die Kunst, sich modisch aktuell zu kleiden“. Absolute Topmodells waren verpflichtet worden, teils aus Paris und London extra eingeflogen, so hieß es. Beim näheren Hinsehen erkannte man dann aber doch so einige Modells als Bekannte aus der Nachbarschaft oder aus dem Stadtgebiet. Sie hatten den Mut, vor Publikum aufzutreten und zeigten die aktuelle Herbstmode mit den zugehörigen Accessoires.
Modenschau
Ausgestattet waren die Modells mit der Mode vom „Stilhouse“ und von „Schneebacher Männermoden“. Die Schuhe kamen vom Schuhhaus Mentges, die Brillen von den Optikerläden Deter und Krutsch“ sowie Krug. Weitere modische Artikel vom Geschäft „Erlesenes aus aller Welt“ komplettierten die Schau.
Natürlich war für Essen und Trinken in der Innenstadt ausreichend gesorgt. Musikalisch besorgten die Band „Sound of LA“ am Marktplatz und „Way Down South“ am Eingang der Obertorstraße eine beschwingte Stimmung. Zahlreiche Attraktionen wurden den Besuchern geboten, angefangen von einem Porträt- Schnellmaler bis zu dem Kostümverkauf der Scherenburgschauspieler.
Fernsehstars
Fernsehbekannte Künstler boten der Elektronikfachmarkt TVG Gemünden und das Möbelhaus Möbel-Berta mit der „Schlagerparty am Kreisverkehr“ auf. TVG-Chef Raimund Eirich hatte es geschafft, die Sängerinnen Patricia Larraß, Franziska Katzmarek und das Supertalent Michael Hirte mit seiner Mundharmonika zu verpflichten.
Die Drei sind zurzeit gemeinsam auf Tournee. Jeder hatte einen 30-minütigen Auftritt, und stand zum Schluss noch für Autogrammwünsche zur Verfügung. Das ließen sich viele Besucher nicht entgehen, und so kamen 600 Leute auf die Parkflächen von TVG und Möbel-Berta.
Gelungene Schlagerparty
Gut versorgt mit Essen und Trinken ließen sich die Gäste von der Musik anstecken, klatschten und sangen einige Refrains der bekannten Schlager mit. Für viele Besucher war diese Schlagerparty das Hauptziel der Langen Nacht. Man schlenderte zu Beginn durch die Altstadt, um dann die Schlagerstars zu sehen. Wiederum verkehrte kostenfrei ein Bus auf Rundkurs im Stadtgebiet. In der Innenstadt machte sich der Besuchermagnet am Kreisel deutlich bemerkbar, hier hielten sich am späteren Abend, bedingt auch durch zeitweisen Nieselregen, nur noch vergleichsweise wenige Besucher auf. Schade eigentlich, denn das Angebot der Geschäfte in der Innenstadt und die Mühen der Geschäftsleute hätten einen zahlreichen Besucherstrom und viel mehr Zuspruch verdient gehabt.
Zentralisierung?
So lautete ein öfters geäußerter Wunsch, dass in den kommenden Jahren beide Veranstaltungen (Innenstadt und TVG/Möbel-Berta) etwas näher zusammenrücken, um somit auch die Besucher zu zentrieren. Auf der Lindenwiese wäre viel Platz für die Bühnen vom Kreisel. Das hätte auch zur Folge, dass die Veranstaltung einheitlicher wirkt und nicht wie zwei getrennte Events, die sich womöglich gegenseitig die Besucher wegnehmen. Beide hätten alle Besucher verdient.