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MAIN-SPESSART
Standpunkt zum Nationalpark: Erst informieren – dann zupacken
Johannes Ungemach
 |  aktualisiert: 28.05.2019 10:18 Uhr

Die vergangenen Wochen haben gezeigt: Emotionen gehören zu einer Nationalparkdiskussion wie die Buche zum Spessart. Das ist kein schlechtes Zeichen, dokumentiert es doch die Verbundenheit der Menschen mit ihrer Heimatregion. Doch für große Ängste oder gar Abwehrschlachten gibt es keinen Grund. Denn Fakten und Erfahrungen lassen nur einen Schluss zu: Ein Nationalpark ist ein Glücksfall für jede Region, die damit bedacht wird.

Sicher, für Aspekte wie Artenschutz, genetische Vielfalt oder die Verantwortung für Lebensräume über Generationen hinweg kann und muss sich nicht jeder begeistern. Doch es ist viel mehr, was für einen Nationalpark spricht. Er schafft direkt und indirekt Arbeitsplätze in beträchtlichem Ausmaß. Obwohl er nur einen Bruchteil des Spessarts umfassen würde, brächte er Investitionen und Wertschöpfung in Millionenhöhe in die gesamte Region. Ein Nationalpark ist, das zeigen Studien, ein Wirtschafts- und Standortfaktor erster Güte. Durch seine Vielzahl an Angeboten und Einrichtungen steigert er vor allem aber auch die Lebensqualität der einheimischen Bevölkerung. Ein Nationalpark beeinträchtigt Lebenswert und Entwicklung einer Region nicht, er befördert sie auf vielfältige Weise.

So manche Ängste, die von Gegnern ins Feld geführt werden, sind nur auf den ersten Blick nachvollziehbar. Bei genauerem Befassen erweisen sie sich als weitgehend unbegründet. Ein Nationalpark würde weder die Menschen aus dem Wald aussperren, noch die Holzversorgung zusammenbrechen oder die Eiche im Spessart aussterben lassen. Natürlich gäbe es vor allem in den Kernzonen gewisse Einschränkungen, die aufgrund des vielfältigen Nutzens eines Nationalparks jedoch leicht zu verschmerzen sein sollten.

Von Kommunalpolitikern und sonstigen Akteuren, die ihrer Verantwortung für die Region und die heute sowie in Zukunft hier lebenden Menschen gerecht werden wollen, muss man erwarten, dass sie sich bei einem Thema von solcher Tragweite vorurteilsfrei mit allen Fakten befassen, sich aktiv informieren. Sollte aus München tatsächlich das Angebot für einen Nationalpark im Spessart kommen, kann die Devise dann nur lauten: Entschlossen zupacken! Dies könnte dem Spessart einen Entwicklungssprung bescheren, wie er ihn in seiner langen Geschichte noch nie auf einen Schlag vollführt hat.

 
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  • F. T.
    Ein Nationalpark ist eine win-win Situation für Mensch, Umwelt und Wirtschaft. Das hat auch die Region Steigerwald erkannt. Leider hängen einige Lokalpolitiker in alten Strukturen fest und blockieren die segensreiche Entwicklung.
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