Die Entscheidung für Baumarkt und Disco ist gefallen, weil die Mehrheiten in CSU und SPD nach und nach ihre Bedenken aufgaben. Die beiden Fraktionen räumten ein Umdenken ein.
Die Freien Wähler im Marktheidenfelder Stadtrat blieben dagegen bis zum Ende ihrer Linie treu, obwohl die Aussicht auf eine – zugegeben nur – mögliche künftige Anbindung an die Karbacher Straße ihnen eine goldene Brücke gebaut hatte. Ihr Rückzug auf das Argument: entweder sofort über die Karbacher Straße oder gar nicht, klingt ziemlich stur, bedenkt man, mit welchen Begründungen sie anfangs gegen den Baumarkt zu Felde zogen.
Aber nicht nur die Freien Wähler haben in ihrer Ablehnung überzogen. Auch die Lobby rund um den Antragsteller, die Udo Lermann GmbH & Co. KG, hat kräftig Druck gemacht, um das Bauprojekt durchzuboxen. Manchem Stadtrat gingen diese Einflussversuche zu weit.
Schlimmer noch waren die Diffamierungen und Beleidigungen von einigen Projekt-Befürwortern, die sich die Räte anhören mussten. Da ging jedes Maß und Ziel verloren.
Vielleicht lernen alle daraus, Pro und Kontra nicht zu überhöhen. Jede Entscheidung ist zu respektieren. Keiner hat sie sich leicht gemacht.