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RIENECK
Standpunkt zu Rienecker Entscheidung: Schadensbegrenzung noch möglich
Michael Fillies
Michael Fillies
 |  aktualisiert: 17.10.2017 11:44 Uhr

Die Vergangenheit ruhen zu lassen, ein schlimmes Geschehen auch nach 70 Jahren nicht aufzurühren – das wird dem Rienecker Stadtrat mit seiner geheimen Abstimmung und Verweigerung der Gedenktafel zum Kriegsverbrechen vom 29. März 1945 nicht gelingen. Noch kann er den Beschluss vom Montag widerrufen, der ohnehin rechtswidrig war.

Die Beratung und die Abstimmung in den nichtöffentlichen Sitzungsteil zu verschieben, war unzulässig, da es in so einem Fall keine Begründung für den Ausschluss der Öffentlichkeit gibt. Jeder Bürger kann die Aufhebung des Beschlusses bei der Rechtsaufsicht am Landratsamt Main-Spessart beantragen. Dann muss der Stadtrat erneut beraten. Hoffentlich mit einem anderen Ergebnis!

„Hier wurden fünf russische Männer durch Naziterror ermordet. Wir gedenken der Opfer“, so soll die Inschrift an der Sternhecke lauten. Das ist keine Anklage, sondern ein Bekenntnis zum geschehenen Unrecht und vor allem ein Zeichen von Mitgefühl für die fünf Männer und ihre Angehörigen. Ein Mitgefühl für die Täter und ihre Angehörigen darüberzustellen, wie in der Stadtratsdiskussion geschehen, ist grotesk. Der Stadtrat muss aufpassen, dass zur Schande vom März 1945 nicht noch eine zweite Schande von 2014 hinzukommt.

 
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    Lasst es gut sein.
    Auch Terror kann man herbei reden.
    Dioe Geschichte soll man nicht ignorieren, sondern einfach vergessen. basta.
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  • M. S.
    @*zicke*:
    in ihrer Gedankenwelt ist es also normal das man einen "Mord" vergisst! Mord verjährt nicht, und dieser Mord ist vor knapp 69,5 Jahren geschehen - das mag für sie eine lange Zeit sein - nicht jedoch für die Angehörigen die diese Menschen noch kannten!

    Ich wünsche ihnen das sie nie einen Angehörigen durch Totschlag oder Mord verlieren - andererseits scheint es ihnen ja egal zu sein ob die Täter belangt werden, sie würden sie Sache nach eigenen Aussagen vergessen... Sie machen alles nur vom zeitlichen Abstand abhängig... das kann ich zwar nachvollziehen, ist aber bei einem Mord unangebracht - und zwar genau deswegen weil mögliche Täter noch leben und die Angehörigen der Opfer ebenso!

    Denken sie mal drüber nach. Offenbar haben sie Angst das möglicherweise Angehörige in "Sippenhaftung" genommen werden - diese Zeiten sind zum Glück vorbei, mag aber auch sein das sie persönlich das bedauern (?).
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  • M. S.
    Falls die Täter niemals zur Rechenschaft gezogen wurden wäre genau das die eigentliche Sauerei - die Ablehnung einer "neutralen", privat finanzierten Gedenktafel im Jahr 2014 ist nur noch das i-Tüpfelchen. Es ist nie zu spät ein Verbrechen zu sühnen.

    Rieneck hat sich bereits mit der Ablehnung bis auf die Knochen blamiert. Vor allem deswegen weil die Ablehnung offenkundig darauf beruht die Sache unter den Teppich kehren zu wollen - mit fadenscheinigen Begründungen!
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    Wer die Geschichte ignoriert, wird niemals die Gegenwart verstehen und für die Zukunft planen können. In den Schulen sollte Hannah Arendt`s DIE BANALITÄT DES BÖSEN Pflichtlektüre sein. Es dreht sich nicht darum sich schuldig zu fühlen - aber man sollte derartige Verbrechen (auch von hirnlosen Massen) in der Gegenwart und für alle Zeiten unmöglich machen - mit Erziehung und nicht mit Ignorieren ¡
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