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Rieneck
Städtischer Jagdleiter übernimmt einen Pirschbezirk
Zur endgültigen Fertigstellung der energetischen und behindertenfreundlichen Sanierung des Bürgerzentrums müssen noch brandschutztechnische Restarbeiten oberhalb des Festsaales erfolgen. Die zusätzliche Fluchttreppe aus Stahl wurde bereits vor vor einiger Zeit montiert.
Foto: Helmut Hussong | Zur endgültigen Fertigstellung der energetischen und behindertenfreundlichen Sanierung des Bürgerzentrums müssen noch brandschutztechnische Restarbeiten oberhalb des Festsaales erfolgen.
Helmut Hussong
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:29 Uhr

Erheblichen Diskussionsbedarf von Seiten des Stadtrates gab es anscheinend bei der Neuvergabe der vier städtischen Pirschbezirke für ein weiteres Jahr an verschiedene Jagdinteressenten. Auf Wunsch mehrerer Gremiumsmitglieder lud Bürgermeister Sven Nickel kurzfristig, während einer kurzen Sitzungsunterbrechung, den städtischen Revierleiter Matthias Schleich zur Beratung ein. Diese fand nach dessen Eintreffen in einem eingeschobenen, rund 45-minütigen nichtöffentlichen Teil der Sitzung statt. Danach stimmte das Gremium öffentlich über die Vergabe der jeweiligen Pirschbezirke ab.

Der für die Waldbewirtschaftung zuständige Revierleiter, Matthias Schleich, ist zugleich städtischer Jagdleiter. Deshalb sollte er zur Auskunft über die waldbaulich verträgliche Jagd des vergangenen Jahres in den verschiedenen Pirschbezirken zu Verfügung stehen, so der Wunsch verschiedener Stadträte. Wie in den vergangenen Jahren auch wolle man die forstliche Bewirtschaftung und nicht den erzielbaren Pachtpreis in den Vordergrund der Vergabe stellen. Darauf wiesen unter anderem die Stadträte Wolfgang Küber, Lothar Keßler und Hubert Nickel hin.

"Es war mir nicht bewusst, dass der Revierleiter hier vor Ort erforderlich ist, das war wohl mein Fehler", stellte Rienecks neuer Bürgermeister Sven Nickel dazu fest. Er habe bei der Vorbesprechung zur Pirschbezirksvergabe von Matthias Schleich dazu auch keine Hinweise erhalten. Die Diskussion unter Ausschluss der Öffentlichkeit sei erforderlich, weil nun sowohl Interessen der Stadt, als auch die der Pirschbezirksanwärter zur Sprache kämen.

Um den Pirschbezirk 1.1 hatten sich die bisherigen "Pächter" Matthias und Manuel Konrad nicht mehr beworben. Trotz vier vorliegender Bewerbungen entschied sich das Gremium, den Pirschbezirk künftig durch den Jagdleiter Matthias Schleich selbst bejagen zu lassen. Für die weiteren drei Pirschbezirke hatten sich unter anderem die bisherigen Inhaber erneut zu den bestehenden Konditionen beworden. Diesen aktuell geltenden Preisen stimmten die Räte jeweils mit knapper Mehrheit zu.

Einstimmig wurden dagegen die Jagderlaubnisscheine jeweils für ein weiteres Jahr an die bisherigen Pirschbezirksinhaber vergeben. Dies sind Thomas Schelbert für den Bereich EP 1.2 mit 156 ha, Jörg Fleckenstein für EP 1.3 mit 114 ha sowie Albrecht Heberer und Heribert Wiegand für den Bezirk EP 4 mit 313 ha. Wegen des länger andauernden eingeschobenen nichtöffentlichen Sitzungsteils, verließ ein Teil der überwiegend jagdlich interessierten Zuhörer vor Ergebnisbekanntgabe die Sitzung.

Altlasten in Sachen Brandschutz gilt es noch zur Fertigstellung der energetischen und behindertengerechten Sanierung des Bürgerzentrums abzuarbeiten. So konnte die Ende des Vorjahres vorgesehene Brandschutzfreigabe nicht erfolgen, weil noch eine nachträgliche brandschutztechnische Ertüchtigung eines Teiles der Decke über dem Festsaal gefordert wurde. Die Stadt konnte hier keinen Bestandsschutz geltend machen, weil in diesem Bereich bereits 1980 die damaligen Auflagen der Baugenehmigung nicht eingehalten wurden. Das Gremium vergab nun die geforderten Restarbeiten zur Brandschutzertüchtigung im Umfang von rund 24 700 Euro an die Firma Höfling (Gemünden-Hofstetten). Für zusätzliche Regiearbeiten im Bereich des Lüftungsrohres ist mit weiteren 2500 Euro zu rechnen.

Ab dem 29. März übernimmt Hubert Nickel als stellvertretender Bürgermeister die Urlaubsvertretung von Bürgermeister Sven Nickel.

 
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