22 000 Besucher waren in diesem Jahr bisher im Karlstadter Freibad. "Davon nur 4000 in den vergangenen beiden Wochen", berichtete Stadtwerke-Leiter Klemens Albert dem Werkausschuss des Karlstadter Stadtrats am Dienstag. Das unbeständige Wetter führe zu mäßigen Besucherzahlen. "Im Juni war's eigentlich sehr gut angelaufen."
Albert verband diese Information mit einem Appell an die Bürger, eine Schwimmbadreservierung doch bitte zu stornieren, falls diese nicht wahrgenommen werde. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass es derzeit häufig noch möglich sei, ins Bad zu gelangen, auch wenn online keine Tickets mehr erhältlich seien. Das Kassenpersonal habe die Auslastung des Bades im Blick. Grundsätzlich habe sich das System der drei buchbaren Zeitfenster gut bewährt.
Das wenig sommerliche Wetter der vergangenen Wochen zeige sich auch an anderen Stellen: Der Wasserverbrauch ist 3,8 Prozent geringer als im Vorjahr, die Einnahmen durch Photovoltaik ebenfalls. "Wir müssen abwarten, wie sich das im Juli/August/September entwickelt", so Albert.
Kläranlage noch dieses Jahr in Probebetrieb
Grundsätzlich werde sich das Jahresergebnis im Erfolgsplan der Stadtwerke "wohl nicht verschlechtern", formulierte Albert vorsichtig. Der im Vermögensplan vorgesehene Kreditrahmen von über 1 Million Euro werde voraussichtlich nicht ausgeschöpft. Nachbesserungen am Wirtschaftsplan 2021 seien nicht nötig.
Verschiedene Maßnahmen kommen laut Albert gut voran. Die Kläranlage Wiesenfeld könne wohl im Spätherbst in den Probebetrieb gehen. Die Angerstraße könne Ende August für den Verkehr freigegeben werden. Auch die vorbereitenden Maßnahmen am neuen Wohngebiet auf dem früheren Ehrenfels-Gelände in Karlburg würden Ende August abgeschlossen.
Die Jahresabschlüsse der Stadtwerke für die Jahre 2014 bis 2018 wurden vom Bayerischen kommunalen Prüfungsverband geprüft und nicht beanstandet. Der Werkaussschuss empfahl dem Stadtrat, die Werkleitung zu entlasten.
Aufträge für Abwasseranlage Karlstadt
Das Ingenieurbüro Hossfeld & Fischer hat das Kanalnetz und die Mischwasseranlagen der Abwasseranlage Karlstadt neu berechnet. Ein Teil der nötigen Ergänzungs- und Sanierungsmaßnahmen wurde schon erledigt. Die Sanierung von fünf Mischwasserbehandlungsanlagen wurde kürzlich ausgeschrieben und im Haushalt 2022 mit 635 000 Euro eingeplant.
Für die baulichen Arbeiten waren rund 400 000 Euro eingeplant. Das günstigste Angebot von Brand Bau aus Rieneck lag jedoch bei 644 000 Euro. "Dies entspricht einer Kostenmehrung von etwa 61 Prozent", sagte Albert. Eine Neuausschreibung wurde angesichts dieser "massiven Steigerung" erwogen, aber verworfen. Die anderen eingegangen Angebote lagen schließlich noch höher; bei einer Neuausschreibung sei keine Ersparnis zu erwarten.
Zudem sind die Arbeiten durchaus dringlich und in diesem Jahr förderfähig. Mit einer Gegenstimme von Stadtrat Manfred Goldkuhle (CSU) wurde die Vergabe empfohlen. Die eingestellten Haushaltsmittel müssen auf insgesamt 990 000 Euro erhöht werden.
Die Rohrleitungsarbeiten wurden einstimmig an die Firma Fietzek für rund 92 000 Euro vergeben – natürlich nur, wenn der Stadtrat der Vergabe an Brand Bau zustimmt. Die Planung geht an die Firma Hossfeld & Fischer für 80 000 Euro – bei Gegenstimme von Manfred Goldkuhle. Zuvor hatte ein Vertreter von Hossfeld & Fischer in nichtöffentlicher Sitzung informiert.
Übrigens war dies die erste Sitzung seit langen Monaten ohne Maskenpflicht der Stadträtinnen und -räte für die gesamte Sitzungsdauer. Das Gremium orientiert sich nun an den Regelungen, die beispielsweise in der Gastronomie gelten: Maske auf in Bewegung, Maske ab am Sitzplatz.