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Gemünden
Stadtwerke Gemünden wollen sich modernisieren
Von Öffentlichkeitsarbeit bis Controlling: Das Kommunalunternehmen hat sich viel vorgenommen für die nächsten Jahre. Dabei muss es aber auch darauf achten, Schulden abzubauen.
Das Kommunalunternehmen Stadtwerke Gemünden möchte sich in den nächsten Jahren moderner aufstellen.
Foto: Wolfgang Dehm | Das Kommunalunternehmen Stadtwerke Gemünden möchte sich in den nächsten Jahren moderner aufstellen.
Wolfgang Dehm
 |  aktualisiert: 05.05.2021 02:15 Uhr

Das Kommunalunternehmen (KU) Stadtwerke Gemünden, zuständig für Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und Fernwärmeversorgung, will sich in den nächsten Jahren moderner aufstellen und damit nicht nur effizienter und wirtschaftlicher werden, sondern auch attraktiver – sowohl für die Bürger als auch die Mitarbeiter.

Wie diese strukturelle Neuausrichtung aussehen könnte, darüber informierte KU-Vorstand Roland Brönner in der öffentlichen Verwaltungsratsitzung am Dienstag in der Scherenberghalle. Brönner beleuchtete nacheinander die miteinander zusammenhängenden Bereiche Mitarbeiter, Kunden, Abläufe und Finanzen.

Brönner hätte gerne "schönere Räume"

Bei den Mitarbeitern geht es beispielsweise um die Optimierung der internen Kommunikation, bedarfsgerechte Fort- und Weiterbildungen aber auch um eine Analyse des Betriebsgebäudes, einem ehemaligen Wohnhaus.

Brönner machte keinen Hehl daraus, dass er grundsätzlich gerne "modernere, schönere Räume" hätte. Vor dem Hintergrund der Finanzlage sagte er aber auch, das Haus sei "okay". Aufgebaut werden könnte Brönner zufolge auch ein Dienstrad-Leasing für Beschäftigte. Für die Bereiche IT und Marketing könnte er sich vorstellen, dass diese künftig von einem IT- oder Grafikstudenten auf geringfügiger Beschäftigungsbasis betreut werden. Aktuell sei dafür ein Dienstleistungsunternehmen zuständig, dessen Arbeit "nur zufriedenstellend" sei. Auch eine verstärkte Kontaktpflege nach außen, also beispielsweise zu Ingenieurbüros, mit denen das KU zusammenarbeite, strebt Brönner an.

Eigene Homepage geplant

Bei der Lieferung von Wasser an Haushalte und Unternehmen kann es durch Leckagen im Leitungssystem zu Wasserverlusten kommen. Diese möchte Brönner durch eine verbesserte Identifikation minimieren. Dieses Modell sollte auch auf das Abwasser übertragen werden, regte der zweite Bürgermeister Werner Herrbach (FW) an.

Um darzustellen, was die Stadtwerke machen, möchte Brönner die Öffentlichkeitsarbeit verstärken. Unter anderem könnte analog zum bestehenden Wasser-Film ein Video zu den Themen Abwasser und Kläranlage erstellt werden. Auch der Aufbau einer eigenen Homepage (bisher ist das KU in die Stadthomepage integriert) schwebt Brönner vor. Es solle eine moderne, interaktive Plattform werden, auf der Kunden beispielsweise online ihre Zählerstände melden können.

Schuldenstand seit 2018 deutlich gesunken

Bei den Abläufen möchte Brönner unter anderem das Projektmanagement verbessern, das Controlling ausbauen, Bereichsstrategien erstellen, das KU als Ausbildungsbetrieb etablieren, die Digitalisierung ausbauen und die Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden und dem Wasserbeschaffungsverband Schönau verstärken.

Es sei wichtig, dass das KU immer wieder in seine Anlagen und Netze investiere, sagte Brönner, man müsse aber auch Schulden abbauen. Es sei gelungen, die 16 Millionen Euro Schulden im Jahr 2018 auf 13,4 Millionen im Jahr 2020 zu reduzieren. Da heuer mit 2,6 Millionen Euro relativ hohe Investitionen vorgesehen seien, rechne er nur mit einem geringen Schuldenabbau in diesem Jahr. Brönner geht von einem Schuldenstand von 13,3 Millionen Euro zum Jahresende 2021 aus.

Biomassekraftwerk ist defizitär

Zwei größere "Baustellen" sind seinen Worten nach das 1997 errichtete Biomasseheizwerk und das drei Jahre ältere Blockheitkraftwerk. Beide Anlagen seien in die Jahre gekommen, das Blockheizkraftwerk bewege sich im Bereich einer "scharzen Null", das Biomassekraftwerk arbeite "deutlich defizitär". Hinzu komme, dass bei letzterem die Hälfte der bisherigen Wärmelieferung weggebrochen sei, weil ein Großabnehmer gekündigt habe. Unter Umständen müssten die Fernwärmepreise angepasst werden, so Brönner.

Verstärkt nutzen möchte der KU-Vorstand Fördermittel, außerdem will er ein Liegenschaftskataster erstellen, das auf Anregung von Herrbach auf das Kanalsystem ausgeweitet werden soll. Auch ein Abrechnungssystem für Dienstleistungen und Betriebsführungen möchte Brönner einführen. Trennen würde er sich gerne vom alten Stadtwerkegebäude an der Mühltorstraße. Zwar gebe es immer wieder Interessenten, doch aufgrund der Feuchtigkeit in einigen Wänden traue sich keiner so richtig ran.

Ein "bunter Strauß" an Aufgaben

Den von Brönner vorgestellten "bunten Strauß" an Aufgaben solle man als Herausforderung sehen, sagte Bürgermeister Jürgen Lippert (BfB) im Anschluss an die Präsentation. Grundsätzlich sehe er das KU auf einem guten Weg, die Zahlen der letzten Jahre seien nicht schlecht. Auf Nachfrage von Herrbach teilte Lippert mit, dass die Baustelle Bergstraße am 3.Juli beginnen solle. Die Bauarbeiten werden Brönner zufolge voraussichtlich sechs bis sieben Monate dauern.

 
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