Das Stadthistorische Museum in Karlstadt mit seinen Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen gehört zweifellos zu den momentan ambitioniertesten Bauprojekten im Landkreis Main-Spessart, schreibt die SPD in einer Pressemitteilung. Aus diesem Grund statteten der SPD-Kreisverband Main-Spessart und die SPD-Stadtratsfraktion Karlstadt dem Museum einen Besuch ab. Unter der Führung des Vorsitzenden des Historischen Vereins, Wolfgang Merklein, bekamen die Gäste einen Überblick über die anstehenden Baumaßnahmen und nicht zuletzt über das geplante Museumskonzept.
Die Grundfrage war gleich zu Beginn: Wie müsste das rund 30 Jahre alte Museum verändert und umgestaltet werden, wenn im Nachbargebäude in der Hauptstraße ein weiteres Museum aufgebaut wird, so dass ein effizient zu führender und besucherfreundlicher Museumskomplex entsteht? Insgesamt wird die Sanierung rund 2,5 Millionen Euro kosten.
Unter enger Einbindung der lokalen Akteure, wie dem Historischen Verein, untersuchte der beauftragte Planer Dr. Jochen Raming die Potenziale des kommunalen Museums und formulierte eine Zukunftsstrategie. Dabei gibt es durchaus Konfliktpotenzial, da Domkapitular Jürgen Lenssen, der der Stat Karlstadt eine großzügige Schenkung seines privaten Kunstschatzes zukommen ließ, weitgehend freie Hand für das benachbarte Gebäude erhielt und das Mitspracherecht des Historischen Vereins dadurch sehr eingeschränkt sei, heißt es in der Pressemitteilung. „Als Verein haben wir kein Mitspracherecht über das Museum Lenssen. Deshalb ist Dr. Ramming eingeschaltet. Er soll alles koordinieren. Wir präsentieren die Stadtgeschichte und Lenssen die ,Zeitbrüche'. Das muss sich in einer musealen Einheit widerspiegeln,“ so Merklein.
Wolfgang Merklein versuchte in seinen Ausführungen, die Anwesenden für diese Problematik zu sensibilisieren und forderte, dass auch der Stadtrat in die Gesamtkonzeption eingeweiht wird und dadurch ein gedeihliches Miteinander der gewachsenen Konzeption und der neuen Ideen und Möglichkeiten erreicht werde.
Bei aller Großzügigkeit des Stifters Jürgen Lenssen, wofür Karlstadt außerordentlich dankbar sein müsse, dürfe dennoch nicht vergessen werden, dass es sich bei den Umbau- und Ausbaumaßnahmen um ein Millionenprojekt handele, das vor allem durch öffentliche Mittel gefördert wird und dessen Träger die Stadt Karlstadt ist.
„Der Historische Verein, der seit über 30 Jahren mit großem Einsatz und Fachkenntnis die maßgebliche Arbeit im Museum leistet und auch in Zukunft leisten soll, darf hier nicht übergangen werden,“ so Stadtrat Harald Schneider. Er bedauerte, dass in der Vergangenheit mangels personeller Ausstattung Fördermittel des Bezirks für Projektausstellungen nicht beantragt wurden. Dies zeige, dass der steigenden historischen und kulturellen Bedeutung der „Museumslandschaft Karlstadt“ künftig alleine über ehrenamtliches Engagement nicht begegnet werden kann.
Für den Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat, Stefan Rümmer, ist das Museum ein Aushängeschild der Stadt und mit Sicherheit ein weiterer Touristenmagnet. Er zeigte sich auch erfreut über das Interesse des Bundestagsabgeordneten Bernd Rützel, der bereits bei der Vorstellung der ambitionierten Baumaßnahmen in Karlstadt war und weitere Begleitung zusicherte.