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MARKTHEIDENFELD
Stadtrat gegen OP-Abzug in diesem Jahr
Andreas Brachs
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:32 Uhr

Einmütig sprechen sich der Marktheidenfelder Stadtrat und Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder dagegen aus, den OP-Bereich und die Notaufnahme im Kreiskrankenhaus Marktheidenfeld noch in diesem Jahr zu schließen.

Stadtrat Ludwig Keller (Freie Wähler), zugleich einer der Sprecher der Bürgerinitiative proMAR, hatte seine Stadtratskollegen aufgefordert, eine entsprechende Resolution an den Landkreis zu senden, die im Kreistag behandelt werden soll. Sie wurde einstimmig verabschiedet.

Für eine ärztliche Versorgung vor Ort

Im zweiten Teil der Resolution fordert der Stadtrat, im Nachnutzungskonzept des Landkreises für das Kreiskrankenhaus Marktheidenfeld „eine Einrichtung zu verankern, die den Menschen, die außerhalb der Praxiszeiten ärztliche Hilfe benötigen, eine entsprechende Anlaufstelle vor Ort sichert“. Etwa 50 Zuhörer applaudierten dem Rat für seine Entscheidung.

Christian Menig (CSU) dankte Keller für seine Vorlage, die „100-prozentig passt“. Menig sitzt selbst im Werkausschuss des Kreistags, der die Beschlüsse über das Klinikum berät und vorbereitet. Er erklärte, dass er, wenn nicht entsetzt, so doch überrascht gewesen sei von den Plänen der Klinikleitung. Menigs Forderung: „Das kann so nicht umgesetzt werden.“

Der Kreistag entscheidet

Hermann Menig (SPD), ebenfalls Kreisrat, stimmte mit Keller und Menig überein, gab aber zu bedenken, „dass wir nicht viel zu melden haben“. Klinikreferent Gregor Bett habe die Aufgabe, das Klinikum in diese Richtung zu lenken. „Er macht es nicht verkehrt; das ist sein Auftrag“, meinte Menig. Nur hätte der Kreistag noch gar keine Gelegenheit gehabt, in einer Sitzung darauf zu reagieren.

Dem entgegnete Burkhard Wagner (Freie Wähler): „Der Kreistag hat die Kontrollfunktion.“ Es sei höchste Zeit, Bett zurückzupfeifen.

 
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  • Observer11
    Der Beschluss des Stadtrates kommt spät, aber nicht zu spät.
    Da Landrat und der Kreistag offenkundig meinen, mit einer tabula rasa Politik gegenüber den Standtorten Marktheidenfeld und Karlstadt den künftigen Standort des beschlossenen Zentralklinikums dauerhaft sichern zu können handeln sie nach dem Grundsatz "nach uns die Sintflut".
    Da hift auch der ständige Hinweis auf Herrn Dr. Beck nichts.
    Dieser ist ausführendes Organ des Kreistages und des Landrats.
    Er ist absolut weisungsgebunden!
    Noch mal und immer wieder:
    Wer in Karlstadt und Marktheidenfeld keine Nachfolgeiunrichtungen der Kreiskliniken hinterlässt, die die Portalfunktion für das Zentralklinikum weiterhin übernehmen, gibt weit über ein Drittel der Kreisbevölkerung als Nutzer des neuen Klinikums auf und zementiert schon jetzt die künftigen Vefluste in jährliche Millionenhöhe des Zentralklinikums.
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