
Verärgert und denkbar knapp akzeptierte der Arnsteiner Stadtrat den nachgeschobenen Bauantrag des Logistikunternehmens HSL zum Anbau einer Lagerhalle mit Regalanlage sowie dem Neubau einer Laderampe an eine bestehende Lagerhalle und dem Neubau einer Tiefkühlhalle im Gewerbegebiet "Steinbrünnlein". Die Firma hat die Baumaßnahmen bereits vor etwa einem Vierteljahr durchgeführt und nun die nachträgliche Genehmigung beantragt.
Die Stimmung im Stadtrat war angesichts dieses Verstoßes ausgesprochen negativ aufgeladen. "Da warten Bauwerber lange Zeit, bis ihre Anträge genehmigt werden und wieder andere machen einfach, was sie wollen", schimpfte Ratsmitglied Johannes Keidel. Zweiter Bürgermeister Bertram Wolf zeigte sich schwer enttäuscht angesichts dieses dreisten Verhaltens. Martin Balling verwies zudem auf die im Plan eingezeichneten 37 Stellplätze für Lastzüge, die nicht beantragt und genehmigt wurden.
Die durchgeführte Maßnahme im ausgewiesenen Bebauungsplan des Gewerbegebiets ist zwar so grundsätzlich baurechtlich genehmigungsfähig, doch sah das Gremium das Verhalten von HSL als Vertrauensverstoß. Sowohl der Stadtrat als auch das Landratsamt erteilten dem Bauherren eine Rüge. Letztendlich stimmten neun Ratsmitglieder dem Bauantrag zu, acht votierten dagegen.