Dem Leiter der Forstverwaltung der Stadt Lohr steht eine hohe Auszeichnung bevor. Der Bund Naturschutz in Bayern wird Bernhard Rückert am 23. September in Lohr die Karl-Gayer-Medaille verleihen.

Damit sollen die Verdienste des 63-jährigen Forstmannes um die naturnahe Bewirtschaftung des über 4100 Hektar großen Lohrer Stadtwalds gewürdigt werden. Rückert ist seit 1988 im Dienst der Stadt Lohr.

Er sei »überrascht« worden von der Mitteilung, dass ihn der BN mit der Medaille ehren wolle, sagte Rückert gegenüber der Redaktion. Natürlich freue er sich über diese Anerkennung seiner Arbeit. »Es geht aber nicht um mich, sondern um den Wald«, betont er.

Der BN verleiht die Karl-Gayer Medaille seit 1977 in unregelmäßigen Abständen an Forstleute und Waldbesitzer, die sich vorbildhaft für den naturgemäßen Waldbau eingesetzt haben. Bislang wurden bayernweit 34 Preisträger ausgezeichnet. Benannt ist die Auszeichnung nach dem im 19. Jahrhundert wirkenden Münchner Waldbauprofessor Karl Gayer. Dieser gilt als Vordenker und Vorkämpfer für den naturgemäßen Waldbau.

Totholz und Biotopbäume

Diesen praktiziert Rückert seit rund drei Jahrzehnten im Lohrer Stadtwald. Die Ergebnisse sind laut BN überall sichtbar. 90 Feuchtbiotope seien unter Rückerts Regie angelegt worden. Im Stadtwald würden rund 50000 Festmeter Totholz und 13000 Biotopbäume erhalten. Auf 200 Hektar des FSC-zertifizierten Stadtwalds dürfe sich ein Naturwald entwickeln. Insgesamt habe es Rückert sehr gut verstanden, die naturnahe Nutzung vorratsreicher Wälder mit den Schutzfunktionen des Waldes zu verbinden.

Die Preisverleihung soll am 23. September im Rahmen einer Exkursion im Lohrer Stadtwald stattfinden. Die Medaille wird Hubert Weiger überreichen, der Vorsitzende des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Die Laudatio wird der BN-Landesvorsitzende Richard Mergner halten. Rückert wird die Besucher dann unter dem Motto »Über drei Jahrzehnte mit der Buche und für die Buche« durch den Stadtwald führen.