
Knallrot, Blau oder in Regenbogenfarben: Beim Stadtfest am Samstagabend gegen 20.30 Uhr dominierten auf dem Adenauerplatz in Marktheidenfeld die Regenschirme. Etwa 100 Menschen drängten sich um die Streetfood-Bar "Hotvolee", während sich auf der Bühne die Mitglieder der Band "livin‘ 4 the moment" aufwärmten. Als die seit dem Nachmittag andauernden Niederschläge endeten, dauerte es noch etwa eine halbe Stunde.
Dann, so schätzte Markus Schubertrügmer vom "Hotvolee" und einer der Veranstalter des Hotel- und Gaststättenverein Marktheidenfeld (HGM), lag die Anzahl der Stadtfestbesucher bei etwa 1000. Auch wenn es im vergangenen Jahr mindestens fünfmal so viele gewesen seien, war er zufrieden. Später am Abend brachte die Partyband ihr Publikum dann auch endlich dazu, ausgelassen zu tanzen.
Währenddessen räumten die Mitarbeiter des "Café de Mar" am Mainkai einen Teil der Außenbestuhlung wieder weg. Die Sitzplätze unter den Schirmen waren etwa zur Hälfte besetzt. Inhaber Hamid Amini Fakhr war sichtlich enttäuscht. Der Umsatz des frühen Abends war verpasst, auch wenn etwa zwei Stunden später alle Sitzplätze belegt waren. Die stimmungsvolle Beleuchtung und das nahe Mainufer sorgten für Romantik und einige Paare schwoften zum Gesang von André Carswell.

Am Bistro Madeleine waren ebenfalls einige Unerschrockene, denen der Regen nichts ausmachte. Sie lauschten den Songs, die der Karlstadter Kai Höfling vortrug. Er stand auf einer winzigen Bühne ganz alleine mit seiner Gitarre. Das wohl als Tanzfläche vorgesehene Stück des Obertors blieb weitestgehend leer. Ein paar Meter weiter, in vorderster Reihe und geschützt vor dem Regen, saß Höflings Fanclub und sorgte dafür, dass der Musiker seine gute Laune nicht verlor. Ein paar mehr Gäste hätten seine leidenschaftlich vorgetragenen eigenen und gecoverten Lieder auf jeden Fall verdient.

Norbert Becker, Inhaber des Bistro Madeleine, war vom Wetter enttäuscht, ließ sich die Laune jedoch nicht verderben: "Wir machen das Beste daraus". Der Großteil der für den Abend vorbereiteten Gerichte wurden nicht verkauft. Denn auf der Karte standen einmalig Falafel oder ein "Chicken-Eater-Teller". Neu ist auch "Pink Amanda", ein Getränk mit Wodka, Joghurt und Sirup. Das kam laut Becker gut an.
In der Nähe der Volkshochschule waren drei Essensstände aufgebaut. Deren kulinarische Angebote nutzten die Besucher kaum. Derweil füllte sich der Marktplatz langsam, "Hot Stuff" begann um 21 Uhr mit ihrer Discomusik der 1970er und 1980er Jahre. Damit trafen sie den Nerv des Publikums und sorgten für richtig gute Stimmung; vielleicht auch deshalb, weil es endlich aufgehört hatte zu regnen.
Zwei Stunden später gab es vor der Bühne kaum ein Durchkommen mehr und es wurde lebhaft getanzt. Wer davon noch nicht genug hatte, konnte später in der Nacht im Lichtspielhaus weiter tanzen. Auch in der Mitteltorstraße blieb man stehen und lauschten dem mitreißenden Auftritt von "Get up" (Bräustüble, Meteor Club).
Die Besucher des Stadtfestes 2019 hatten richtig Lust auf Live-Musik – egal ob sanft oder rockig. Gäste wie Musiker ließen sich die Stimmung vom Wetter nicht verderben.
